Stress, Beruhigungsmittel und hohe Unfallgefahr – PETA fordert Stadtratsfraktionen auf, Pferde bei Rosenmontagszügen in Bonn künftig zu verbieten

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Bonn / Stuttgart, 2. Februar 2016 – Kein Spaß für Pferde: Beim diesjährigen Rosenmontagszug in Bonn sollen wieder zahlreiche Pferde eingesetzt werden. Laute Musik, fliegende Pralinenschachteln und grölende Narren setzen die sensiblen Tiere ständigem Stress aus. Pferde sind Fluchttiere und sehr schreckhaft. Jedes Jahr werden Menschen und Tiere bei Karnevalsumzügen zum Teil schwer verletzt. Selbst bei trainierten Pferden kann bereits eine geringe Störung den Fluchtinstinkt auslösen. In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Berichte über Tiere, die vor verschiedenen Umzügen mit Beruhigungsmitteln sediert wurden, um der Strapaze standzuhalten. PETA Deutschland e.V. forderte die Fraktionen im Bonner Stadtrat nun in einem Schreiben auf, den Einsatz von Pferden beim Rosenmontagszug und ähnlichen Umzügen ab 2017 zu untersagen. Die Tierrechtsorganisation spricht sich für ein generelles Verbot von Pferden im Straßenkarneval aus.

„Der Einsatz von Pferden bei Karnevalsumzügen ist unverantwortlich. Durch den Lärm, die Menschenmassen und das hektische Treiben sind Mensch und Tier einem enormen Risiko ausgesetzt“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Für die Feiernden ist der Umzug ein Vergnügen, für die Pferde hingegen purer Stress.“

Neben dem Einsatz der Pferde während der Karnevalsumzüge kritisiert die Tierrechtsorganisation auch die tierquälerischen Trainingsmethoden, mit denen die von Natur aus schreckhaften Tiere im Vorfeld „desensibilisiert“ werden. Dazu gehören neben lauter Musik und Knallgeräuschen auch das wiederholte Hervorrufen von Schreck- und Angstzuständen sowie der schmerzhafte Einsatz spezieller Gebisse.
 
In Trier und Mainz wurden bereits erste Konsequenzen gezogen: Aus Sicherheitsgründen werden in Trier – anders als zuvor geplant – doch keine Pferde beim diesjährigen Rosenmontagszug zugelassen [1]. Obgleich in Mainz grundsätzlich noch Pferde eingesetzt werden dürfen, gaben die Mombacher Prinzengarde sowie das hessische Gestüt Burghof bekannt, keine Tiere mehr für den diesjährigen Mainzer Rosenmontagszug zu nutzen bzw. zur Verfügung zu stellen [2]. Schon kurz nach dem Rosenmontagszug 2013 forderte der Zugmarschall des Mainzer Carneval-Vereins, Kay-Uwe Schreiber, einen pferdefreien Umzug in Mainz. Er begründete dies mit der hohen Unfallgefahr und dem Stress, dem die Pferde ausgesetzt sind.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd kann in guter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
[1] www.allgemeine-zeitung.de/fastnacht/mainz/rosenmontagszug-in-mainz-wegen-diskussion-um-pferde-muss-prinzengarde-auf-einige-tiere-verzichten_16564283.htm
[2] www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Fastnacht-Rosenmontagszug-Erst-hue-jetzt-hott-Pferde-nun-doch-nicht-zugelassen;art529773,4416587
 

Pferde benötigen Kontakt zu Artgenossen und Auslauf – Karnevalsumzüge sind purer Stress für die Fluchttiere. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
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Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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