Sylter Weststrand soll Meeresschutzgebiet werden – PETA bittet Bürgermeister um Reservat für Fische und Schwimmer

PETA Logo

Sylt / Stuttgart, 23. Oktober 2017 – Ein neuer Blick auf Fische: Ende September bat die Tierrechtsorganisation PETA Sylts Bürgermeister in einem Schreiben, einen etwa 200 Meter langen Küsten- und Schwimmbereich am Weststrand von Sylt zum Meeresschutzgebiet zu erklären. Vorbild für ein solches Wasserreservat ist Monaco: Der gesamte Stadtstrand Larvotto und das etwa 30 Hektar umfassende Küstengebiet sind bereits seit 1976 als Meeresschutzgebiet ausgewiesen [1]. Zahlreiche neugierige Fische halten sich hier freiwillig in Ufernähe bei den Menschen auf, da ihnen aufgrund des Fischereiverbots keine Gefahr droht. Dadurch können Badegäste allen Alters die zutraulichen Tiere neu entdecken und friedlich mit ihnen schwimmen.
 
„Der Sylter Weststrand ist ein wunderschöner Ort, an dem Einheimische und Touristen Erholung finden und Fische beim Schwimmen von einer ganz neuen Seite kennen lernen könnten – nicht als Beutetiere, sondern als zutrauliche und faszinierende Lebewesen“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Insbesondere auch für Kinder wäre ein solches Reservat eine große Bereicherung.“
 
Sylt genießt ein hohes internationales Renommee und könnte auf diese Weise ein wichtiges Zeichen für den Schutz der Meere und der Fische setzen, deren Bestände täglich schrumpfen. Einer neuen wissenschaftlichen Studie zufolge sind zwischen 79 bis 90 Prozent der älteren Fische in Fischpopulationen weltweit aufgrund der Überfischung vom Aussterben bedroht. Die Autoren der Studie schlagen daher ebenfalls die Einrichtung von Meeresschutzgebieten vor.
 
PETA weist darauf hin, dass Fische individuelle Persönlichkeiten sind, die auf vielfältige Weise kommunizieren. Sie schließen Freundschaften – auch mit Menschen – und zeigen ihre Zuneigung durch Körperkontakt. Manche Fische jagen gemeinsam, nutzen Werkzeuge und können Menschengesichter unterscheiden [2].
 
Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [3]
 
Auch in der Ostsee hat PETA am Timmendorfer Strand eine Anfrage auf ein Meeresreservat gestellt. Im Oktober wollte der Umweltausschuss darüber beraten.
 
[1] http://www.monaco-consulate.com/?page_id=36.
[2] Jonathan Balcombe (2016): What a Fish Knows: The Inner Lives of Our Underwater Cousins.
[3] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren