Tagung des Klimakabinetts am 20. September / PETA fordert: Klimaschutzmaßnahmen müssen radikalen Wandel zu einer pflanzlichen Ernährung beinhalten

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Berlin / Stuttgart, 16. September 2019 – Am 20. September wird das Klimakabinett Eckpunkte für ein Maßnahmenpaket bekannt geben, mit dem die Bundesregierung sicherstellen möchte, dass Deutschland seine Klimaziele bis 2030 erreicht. PETA fordert, dass dort der Konsum tierischer Produkte und dessen negative Folgen für das Klima sowie die Vorteile einer rein pflanzlichen Ernährung eine entscheidende Rolle spielen. Die Tierrechtsorganisation hatte bereits Mitte August einen Brief mit diesem Anliegen an Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) geschrieben.
 
„Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung die tierhaltenden Landwirte nicht länger mit Samthandschuhen anfasst, sondern den Wandel von der Tierhaltung zum Pflanzenbau mit wirkungsvollen Maßnahmen fördert. Eine deutliche Verschärfung des Tierschutzrechts etwa würde Fleisch und Milch verteuern und die Nachfrage sinken lassen. Klimaschutz ist zu einer Existenzfrage geworden und die effektivste Maßnahme zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks Deutschlands ist eine rein pflanzliche Ernährung“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.
 
Hintergrundinformationen
Laut Koalitionsvertrag soll noch in diesem Jahr ein Gesetz verabschiedet werden, das die Einhaltung der Klimaschutzziele 2030 gewährleistet. Dazu soll das Klimaschutzgesetz durch ein Maßnahmenprogramm ergänzt werden. Ein Klimakabinett, in dem die zuständigen Ministerien konkrete Maßnahmen für ihren jeweiligen Bereich zusammentragen, ist dafür bereits eingerichtet worden.

Die Erzeugung tierischer Produkte, allen voran Fleisch und Milch, ist nicht nur für die Tiere, sondern auch für das Klima höchst schädlich. Der im August veröffentlichte Bericht des Weltklimarats und die Meldungen über die brennenden Wälder im Amazonasgebiet unterstreichen erneut die Dringlichkeit und den Stellenwert, den eine Änderung des Ernährungsverhaltens für den Klimaschutz hat. Eine kürzlich veröffentlichte Oxford-Studie betont, dass die vegane Lebensweise pro Person und Jahr zwei Tonnen Treibhausgase einspart [1]. Eine weitere Oxford-Studie aus dem Jahr 2018, die über 38.000 landwirtschaftliche Betriebe umfasst, kam zu der Schlussfolgerung, dass der Wandel hin zu einer rein pflanzlichen Ernährung die beste Möglichkeit ist, die Auswirkungen auf das Klima am effektivsten zu bekämpfen [2]. Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht 2018 zeigen, dass die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Rindfleisch aus Weidehaltung 36 Mal mehr CO2-Äquivalente verursacht als die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Erbsen [3]. Laut aktuellen Studien hat der Ernährungssektor einen Anteil von rund 30 Prozent an den weltweiten Treibhausgasemissionen – der mit Abstand größte Teil davon wird durch die Tierwirtschaft verursacht [4]. Diese Emissionen entstehen zum einen direkt durch den Verdauungsprozess oder die Ausscheidungen der sogenannten Nutztiere, zum anderen indirekt durch die Abholzung von Wäldern für den Futtermittelanbau sowie Landnutzungsänderungen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Nezik, A.-K. (2019): Jeder Veganer spart jährlich zwei Tonnen an Treibhausgasen. In: Spiegel Online. Online abrufbar unter: www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html. (12.08.2019).
[2] Poore, J./Nemecek, T. (2018): Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. In: Science. Online abrufbar unter: https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987. (10.09.2019).
[3] Zukunftsstiftung Landwirtschaft (2018): Studie: Pflanzliche Produkte belasten die Umwelt am geringsten. In: Weltagrarbericht. Online abrufbar unter: www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33244.html. (10.09.2019).
[4] Willett, W. et al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems. Online abrufbar unter: https://www.thelancet.com/pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(18)31788-4.pdf?utm_campaign=tleat19&utm_source=HubPage. (10.09.2019).
Weitere Informationen:
PETA.de/Umwelt

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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