Termineinladung: Berliner Tierschutzgruppen protestieren mit Unterstützung von PETA gegen Wildtiere im Zirkus / Berlin, 14. Dezember 2018, 18:15–20:30 Uhr

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Berlin / Stuttgart, 12. Dezember 2018 – Zirkus unerwünscht: Als Weihnachtszirkus gastiert Circus Voyage ab dem 14. Dezember am Olympiastadion in Berlin. Weil der Zirkus weiterhin Wildtiere wie Giraffen, Elefanten und ein Flusspferd mitführt, wollte der Innensenat die Fläche dieses Jahr erstmals aus Tierschutzgründen nicht an Voyage verpachten. Doch der Zirkus klagte sich für das Gastspiel ein. Dutzende Berliner Tierfreunde der „Aktion Fair Play“ sowie des Bundes gegen Missbrauch der Tiere e. V. werden mit Unterstützung der Tierrechtsorganisation PETA zur Premiere zwischen 18:15 und 20:30 Uhr gegen das Zirkusunternehmen demonstrieren. Mit Kostümen, Plakaten und Flugblättern werden die Besucher auf das Leid der Tiere aufmerksam gemacht. Die Organisationen fordern den Senat auf, ein grundsätzliches Zirkus-Wildtierverbot für alle Berliner Flächen auf den Weg zu bringen.
 
„Circus Voyage ist in Berlin unerwünscht, weil er weiterhin wehrlose Tiere zu Unterhaltungszwecken ausbeutet und durchs Land karrt. Diese Botschaft werden wir am Premierenabend vermitteln“, so Sonja Wende von Aktion Fair Play.
 
Bei einem Gastspiel in Berlin im Mai 2017 dokumentierte die Veterinärbehörde zahlreiche Tierschutzmissstände. Die Polizei hatte die Kontrolle in Berlin begleitet, da das Veterinäramt bei vorherigen Begutachtungen mehrere gravierende Tierschutzverstöße in der Elefanten-, Giraffen-, Pferde- und Gänsehaltung festgestellt hatte und der Zirkus behördliche Nachkontrollen verweigerte. Die Sicherheit der Amtsveterinäre konnte einem Aktenvermerk zufolge selbst mit Polizeibegleitung nicht gewährleistet werden [1, 2].

Circus Voyage ist der letzte Zirkus in Deutschland, der noch Giraffen mitführt. Laut Tierschützern, die den Giraffentransport 2017 dokumentierten, müssen die Tiere bei Circus Voyage nach den bis zu vier Stunden langen Fahrten mitunter noch den ganzen Tag auf den Transportern ausharren [3]. Kritisiert wird zudem die mangelhafte Haltung von Flusspferd Jedi, der als Herdentier sein Dasein beim Circus Voyage allein in einem kleinen Wassertank fristen muss. Auch die Bundestierärztekammer bewertet insbesondere die Haltung großer Tiere wie Giraffen oder semi-aquatischer Tiere wie Nilpferden in reisenden Unternehmen kritisch [4]. Die schlechten Haltungsbedingungen führen zu gesundheitlichen Problemen und Stereotypien – oftmals auch bei domestizierten Tieren. In einem Video von 2017 ist beispielsweise ein Pferd mit deutlichen Verhaltensstörungen bei Circus Voyage zu sehen.

2016 forderte der Bundesrat ein Verbot von Elefanten, Giraffen, Flusspferden und anderen Wildtieren im Zirkus und begründete in seinem Entschließungsantrag wissenschaftlich, warum diese Tiere erheblichem Leid ausgesetzt sind – unabhängig vom jeweiligen Betrieb. 100 Städte und Kommunalvertretungen haben bereits ein kommunales Wildtierverbot beschlossen. Die Organisationen fordern ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägten Dressuren führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.

[1] Kurpjuweit, K. (2017): Circus Voyage in Berlin-Wedding. Hund beißt Amtstierarzt. In: Tagesspiegel Online. Online abrufbar unter: http://www.tagesspiegel.de/berlin/circus-voyage-in-berlin-wedding-hund-beisst-amtstierarzt-und-polizist/19858398.html. (13.09.2017).
[2] B. Z. Online (2017): Riesen-Zirkus um Zirkus-Tiere in Berlin. Online abrufbar unter: http://www.bz-berlin.de/allgemein/riesen-zirkus-um-zirkus-tiere. (13.09.2017).
[3] https://www.bmt-tierschutz-berlin.de/startseite/circusvoyage/.
[4] http://www.wir-sind-tierarzt.de/download/BTK-Stellungnahme_Zirkus.pdf.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus
Facebook.com/Aktionfairplay
Bmt-Tierschutz.bmtev.de
 
Wann & Wo:
Freitag, 14. Dezember 2018, 18:15–20:30 Uhr, Rominter Allee 1 (nähe Olympiastadion), 14053 Berlin.
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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