Termineinladung: Circus Krone holt Elefanten aus spanischer Altersresidenz zurück in die Manege – PETA ZWEI-Streetteam protestiert mit großem aufblasbarem „Artgenossen“ vor Premiere / Mittwoch, 25. Dezember 2019

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München / Stuttgart, 20. Dezember 2019 – Ausgebeutet bis zum letzten Atemzug: Für das diesjährige Winterprogramm von Circus Krone wurden die betagten Elefantendamen Bara und Burma aus ihrem 2.400 Kilometer entfernten spanischen Ruhesitz zurück nach München geholt. Trotz körperlicher Gebrechen und psychischem Leid sollen sie erneut zu belastenden Auftritten in der Manege gezwungen werden. PETA appelliert an Zirkusdirektorin Jana-Mandana Lacey-Krone, den Elefantinnen in einer Auffangstation ein ruhiges Leben zu gönnen und die Dressuren von Wildtieren generell einzustellen. Anlässlich der Premiere protestiert das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam München am kommenden Mittwoch ab 17:45 Uhr vor dem Haupteingang von Circus Krone in der Marsstraße mit einem zwei Meter hohen aufblasbaren Elefanten.
 
„Die Elefanten bei Circus Krone haben an Weihnachten nichts zu feiern: Sie wurden aus ihrer kurzzeitigen Ruhepause herausgerissen und müssen nun wieder im kalten Deutschland stupide Tricks in der Manege vorführen“, so Michelle Högner, Leiterin des PETA ZWEI-Streetteams München. „Die mangelhafte Haltung und die Auftritte sind eine schwere Belastung für die Tiere. Circus Krone muss endlich damit aufhören, sie für ein längst überholtes Unterhaltungskonzept zu missbrauchen.“

Im Frühjahr 2019 wurden alle fünf Elefanten des Zirkusunternehmens im spanischen Tierpark „El Castillo de la Guardas“ untergebracht. In dem naturbelassenen Gehege hatten sich die Tiere vor ihrem Abtransport zur Winter-Tour gemeinsam eingewöhnt.
 
Tierleid bei Circus Krone
Die Elefanten bei Circus Krone werden in der Regel bis zu ihrem Lebensende rücksichtslos zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet. 2012 starben bei Circus Krone gleich zwei Elefanten kurz nacheinander: Elefantenbulle Colonel Joe und Elefantin Sandrin waren laut Gutachten schon seit Jahren krank, doch statt die Tiere in ein stationäres Gehege zu übergeben, wurden sie bis zuletzt mit auf Tour genommen. Eine weitere Elefantendame starb 2017 kurz nach dem Ende der Sommer-Tournee, vermutlich an Herzversagen. [1]
Videos auf PETA.de/CircusKrone zeigen nicht nur die Verhaltensstörungen der Elefanten sowie einiger Pferde und Löwen, sondern geben auch Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände in der Tierhaltung fest. Bereits 2008 bescheinigte ein Gutachten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW die mangelhafte Elefantenhaltung bei Circus Krone. [2 Weitere Gutachten kritisierten, dass die Elefanten durch Ankettung und mangelhaften Auslauf zu wenig Bewegung haben und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere fehlen. Zudem leiden alle Elefanten des Zirkusunternehmens an teils gravierenden Stereotypien, die Ausdruck von seelischem Leid sind. [2, 3]
 
Zirkus ist kein Spaß für Tiere
Experten zufolge funktioniert die Dressur von Elefanten nur mit Gewalt und Zwang. Der Bundesrat begründete 2016 in seiner Entschließung, warum insbesondere Elefanten erheblich im Zirkus leiden. Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge vertreten außerdem 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. Bezüglich exotischer Wildtierarten sprechen sich auch die Bundestierärztekammer und die Agrarminister der Länder für ein Verbot aus. Letztere haben erst kürzlich ihre Forderung an die Bundesregierung nach einer Regelung bekräftigt. In 26 europäischen Ländern, beispielsweise Belgien, Österreich und den Niederlanden, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Das PETA ZWEI-Streetteam München ist ein Verbund freiwilliger Unterstützer, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
 
[1] tz (2017): Herztod! Circus Krone trauert um Elefanten-Dame Delhi. Online abrufbar unter: https://www.tz.de/muenchen/stadt/ludwigsvorstadt-isarvorstadt-ort43328/herztod-circus-krone-trauert-um-elefanten-dame-delhi-9421698.html. (16.12.2019).
[2] Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) (2008): Gutachten zur Tierhaltung im Circus Krone. Grundlage sind Kontrollen in der Zeit vom 27.09. – 08.10.2008 von insgesamt sechs Vertretern aus verschiedenen Veterinärämtern, der LANUV NRW, einer Fachtierärztin für Zoo-, Wild- und Gehegetiere sowie einem Fachmann der Fa. Interzoo.
[3] European Elephant Group (2011): Quantitative und qualitative Erhebung zur Situation der Elefanten in deutschen Zirkussen. Haltungsfachliches Gutachten auf Anforderung der Landestierschutzbeauftragten des Landes Hessen. Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV).
 
Details zur Aktion:
 
Datum: Mittwoch, 25. Dezember 2019
Uhrzeit: 17:45 – 18:45 Uhr
Ort: Vor dem Haupteingang des Circus Krone in der Marsstraße, 80335 München
 
Krone
Elefanten werden bei Circus Krone zu unnatürlichen „Kunststücken“ gezwungen. / © PETA Deutschland e.V.
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Circus-Krone-Petition
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/Circus-Krone-Elefanten
 
Pressekontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

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