Termineinladung: PETA ZWEI-Streetteam Freiburg protestiert gegen geplantes Tierversuchslabor im Breisgau – Großdemonstration am 18. Januar ab 13 Uhr

PETA Logo

Freiburg / Stuttgart, 14. Januar 2020 – Weiteres Tierversuchslabor verhindern: Die Tierrechtsorganisation PETA und das freiwillige PETA ZWEI-Streetteam Freiburg beteiligen sich an der Großdemonstration gegen Tierversuche und den Bau eines neuen Labors in Freiburg, die kommenden Samstag um 13 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge beginnt. In dem vom Land Baden-Württemberg geplanten Komplex soll Platz sein, um rund 10.000 Tiere für vermeintliche Forschungszwecke einzusperren und zu quälen. Der Demozug läuft in Richtung Uniklinik – an der Baustelle des geplanten Labors werden die Tierfreunde lautstark gegen das Projekt protestieren, bevor es gegen 17 Uhr zurück zum Platz der Alten Synagoge geht. Sabrina Engel, Fachreferentin im Bereich Tierversuche bei PETA, wird sich mit einem Redebeitrag an der Veranstaltung beteiligen und für Fragen zur Verfügung stehen.
 
„Tierversuche sind unethisch und wissenschaftlich unzuverlässig: Tiere und Menschen sind so unterschiedlich, dass die Ergebnisse von Tierversuchen kaum auf den Menschen übertragen werden können. Die grausamen Experimente, bei denen Hunde, Katzen, Affen, Kaninchen und Mäuse gequält, verstümmelt und getötet werden, erschweren es daher vielmehr, menschliche Krankheiten zu erforschen und zu heilen – und verschwenden dabei immense öffentliche Gelder“, so Sabrina Engel.
 
In deutschen Tierversuchslaboren leiden und sterben jährlich fast drei Millionen Hunde, Affen, Fische, Mäuse, Ratten und viele andere Tiere – etwa 17 Prozent von ihnen allein in Baden-Württemberg. [1] Zu dieser hohen Zahl trägt auch Freiburg einen großen Teil bei: Auf der deutschlandweiten Rangliste der meisten in Datenbanken registrierten Tierversuche befindet sich die Stadt auf Platz 14. [2]
 
Unzuverlässigkeit von Tierversuchen in Studien belegt und Alternativen vorhanden
PETA erinnert daran, dass Enthüllungen in einem Tierversuchslabor nahe Hamburg erst im Oktober 2019 wieder zeigten, wie grausam die Realität für Tiere im Labor ist: Hunde siechen in blutverschmierten Käfigen dahin, Katzen werden die Beine zerstochen, unzählige Tiere vergiftet. Die meisten der dort dokumentierten Tierquälereien waren völlig legal.
Missstände wie diese sind in der Tierversuchsbranche leider keine Ausnahme. Dabei belegen Studien, dass die Experimente ungeeignet sind, menschliche Reaktionen auf Krankheiten oder Medikamente präzise vorauszusagen: Rund 92 Prozent aller neuen Medikamente fallen in klinischen Versuchen durch, obwohl sie zuvor im Tierversuch bestanden haben. [3] Neuere Studien bestätigen diese Zahl und dokumentieren sogar einen Anstieg auf 95 Prozent. [4, 5] PETA weist darauf hin, dass längst tierfreie Methoden vorhanden sind: So eignen sich beispielsweise Computermodelle, um die Giftigkeit von Substanzen zu prüfen, oder künstliches 3-D-Gewebe für Tests von Chemikalien.
 
Tierfreie Forschungsmethoden bislang unzureichend staatlich gefördert
Schon seit Jahren gibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vor, bestrebt zu sein, die Anzahl der für Experimente genutzten Tiere zu senken. Dennoch wurden 2018 deutschlandweit noch fast drei Millionen Tiere für „wissenschaftliche“ Zwecke missbraucht; viele von ihnen werden nach den Experimenten getötet. [6] PETA fordert einen Paradigmenwechsel in der Wissenschaft, der vor allem auch durch politisches Handeln angestoßen werden muss. So wird aktuell der größte Anteil der Fördergelder in Tierversuche statt in tierfreie Forschungsmethoden gesteckt. Investitionen in hochwertigere, tierfreie Methoden würden nicht nur Tiere retten, sondern die Wissenschaft voranbringen und somit Menschen helfen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Das PETA ZWEI-Streetteam Freiburg ist ein Verbund freiwilliger Unterstützer, die sich für die Ziele der Jugendkampagne PETA ZWEI der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. einsetzen.
 
[1] https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/5000/16_5342_D.pdf.
[2] https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/statistiken/957-tierversuchshochburgen-deutschlands.
[3] Food and Drug Administration Report: Innovation or Stagnation – Challenge and Opportunity on the Critical Path to New Medical Products, 2004.
[4] Clinical development success rates for investigational drugs. (2014). Nature Biotechnology 2014 (32): 1; 40–51.
[5] Arrowsmith, J.: A decade of change. Nature Reviews Drug Discovery 2012: (11); 17–18.
[6] Internetauftritt BMEL: https://www.bmel.de/DE/Tier/Tierschutz/_texte/Versuchstierzahlen2018.html.
 
Details zur Aktion:

Datum: Samstag, 18. Januar 2020
Uhrzeit: 13:00 – 17:00 Uhr (Sabrina Engel wird von 13:00 bis 14:30 Uhr für Interviews zur Verfügung stehen)
Ort: Platz der Alten Synagoge und Baustelle des Tierversuchslabors, 79098 Freiburg
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierversuche
PETA.de/Tierschutzministerium
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren