Termineinladung: „Sezieren ist kein Kinderspiel!“ – PETA protestiert am Sonntag gegen Ferienangebot des Stuttgarter Naturkundemuseums

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Stuttgart, 25. Oktober 2019 – Auch in diesem Jahr sollen Kinder im Rahmen einer Ferienaktion des Naturkundemuseums Stuttgart lernen, wie man die toten Körper von Tieren aufschneidet und präpariert. Zwar sieht das Programm im Gegensatz zum Vorjahr keine Sektion von Ratten mehr vor, doch PETA kritisiert scharf, dass noch immer Fische und nicht näher beschriebene Wassertiere für die Workshops genutzt werden. Nach Ansicht der Tierrechtsorganisation ist es nicht zu rechtfertigen, dass Tiere für einen solchen Kurs getötet und als Anschauungsmaterial missbraucht werden. PETAs Bitte, stattdessen auf moderne, tierfreundliche Methoden zu setzen, kam das Museum bisher nicht nach. Mit Tiermasken, Flyern und Protestschildern demonstriert die Organisation daher am Sonntag ab 14:45 Uhr vor dem Schloss Rosenstein gegen die Sezierkurse und informiert Passanten mit Flyern und einer Sektions-App über das Tierleid und bewährte Alternativmethoden.
 
„Sezieren ist kein Kinderspiel! Ein solches Kursangebot ist völlig ungeeignet, um junge Menschen an einen achtungsvollen Umgang mit Natur und Lebewesen heranzuführen“, so Sabrina Engel, Biotechnologin und Fachreferentin im Bereich Tierversuche bei PETA. „Biologisches Wissen lässt sich lehren, ohne dass dafür ein Tier getötet werden muss.“
 
Eine Alternative ist beispielsweise die iPad-App „Virtual Frog Dissection“. [1] Diese ermöglicht die Sektion auf dem iPad-Screen, virtuell und ohne Tierleid. Mit der App können die Anatomie und Morphologie des Frosches erlernt und Organe in 3-D untersucht werden. Auch dreidimensionale plastische Modelle, die den inneren Aufbau von Tieren fachkundig und detailliert darstellen, bieten die Möglichkeit, die körperlichen Strukturen von verschiedensten Tieren genau zu studieren.
 
Studien belegen, dass bei der Vermittlung von biologischem Wissen mit tierfreien Methoden gleichwertige und zum Teil sogar bessere Ergebnisse erzielt werden als beim Experimentieren an Tieren. [2, 3] Entsprechende Softwareprogramme enthalten zudem Module, die erläutern, wie der Körper funktioniert, sowie direkte anatomische Vergleichsmodelle und Informationen über Ökologie und Verhalten – nichts davon kann durch das Sezieren eines Tieres gelehrt werden.
 
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Frog Dissection im App Store unter: https://itunes.apple.com/us/app/frog-dissection/id377626675?mt=8. (17.04.2019).
[2] Patronek, G. J., Rauch, A. (2007): Systematic review of comparative studies examining alternatives to the harmful use of animals in biomedical education. Journal of the American Veterinary Medical Association, vol. 230, no. 1, pp. 37-43.
[3] Knight, A. (2007): The effectiveness of humane teaching methods in veterinary education. Altex, vol. 24, no. 2, p. 91.
 
Details zur Aktion:
 
Datum: Sonntag, 27. Oktober 2019
Uhrzeit: 14:45 – 15:15 Uhr
Ort: vor dem Museum für Naturkunde Stuttgart (Schloss Rosenstein), Rosenstein 1, 70191 Stuttgart
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierversuche
PETA.de/Tierversuche_in_der_Lehre
 
Pressekontakt: 
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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