Termineinladung: Sinnloses Töten von Füchsen in Hessen stoppen: PETA demonstriert vor Umweltministerium und fordert nach den Wahlen tierfreundliche Reform des Landesjagdgesetzes / 23.10.2018, 12-13 Uhr, Wiesbaden

PETA Logo

Wiesbaden / Stuttgart, 19. Oktober 2018 – Rund 23.000 Füchse töten Jäger jedes Jahr in Hessen. Obwohl kein, wie es das Tierschutzgesetz vorschreibt, „vernünftiger Grund“ dafür vorliegt, befürwortet Umweltministerin Priska Hinz die Jagd auf die Tiere. Kurz vor den Landtagswahlen zieht PETA deshalb am 23. Oktober vor das Umweltministerium in Wiesbaden, um gegen die blutige Freizeitbeschäftigung von Hobbyjägern zu protestieren. Die Tierrechtsorganisation inszeniert dafür eine grausame Jagdszene vor dem Amtssitz von Ministerin Hinz: Ein Aktivist wird einen Fuchs mimen, der schwer verletzt in einer Falle liegt. Weitere Tierfreunde halten Banner und Plakate, auf denen erschossene Tiere zu sehen sind. PETA fordert die Beendigung der Jagd an sich, als einen ersten Schritt das Verbot der flächendeckenden Fuchsjagd sowie von sogenannten Totschlagfallen im neuen hessischen Koalitionsvertrag.

„Aus purer Lust werden in Hessen jährlich tausende Füchse und andere Tierarten auf grausame Weise von Jägern getötet. Viele Tiere sterben durch Fehlschüsse einen langsamen Tod oder werden in Fallen regelrecht zerquetscht“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Die Politik muss endlich handeln und der sinnlosen Fuchsjagd ein Ende setzen.“

PETA hatte am 27. August mit einem Schreiben an Staatsministerin Hinz appelliert, sich nicht dem Druck des Landesjagdverbandes zu beugen. Seit Füchsen und anderen Beutegreifern im Rahmen der Novellierung des Hessischen Jagdgesetzes 2015/2016 zumindest kurze Schonzeiten gewährt wurden, führt die Jägerschaft mit aggressiver Öffentlichkeitsarbeit eine regelrechte Hetzkampagne gegen die nützlichen und klugen Tiere. In dutzenden Jagdbezirken der Wetterau sowie der hessischen Rhön, haben Jäger unter dem Deckmantel des Artenschutzes erreicht, dass die gesetzlichen Schonzeiten für Füchse (und Waschbären) komplett aufgehoben wurden. Hinz antwortete der Tierrechtsorganisation, dass sie keine Notwendigkeit sehe, Füchse ganzjährig zu schonen.

PETA setzt sich für ein bundesweites Verbot der Fuchsjagd ein – jedes Jahr werden in Deutschland über 400.000 Füchse von Jägern getötet. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten parasitären Infektionskrankheiten Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei: Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise beim Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Zudem töten Jäger bundesweit selbst jedes Jahr mehr als 200.000 Feldhasen, allein in Hessen etwa 2.000.

In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse bereits seit April 2015 verboten – negative Effekte sind nicht zu verzeichnen. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Deutschland muss nun mit einem Verbot der Fuchsjagd nachziehen.

Wann & Wo:
23. Oktober 2018, 12-13 Uhr, vor dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Mainzer Straße 80, 65189 Wiesbaden
 

Ähnliche PETA-Aktion gegen die Fuchsjagd in Leipzig / © PETA
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Fuchsjagd-Stoppen
PETA.de/Jagd-Hintergrundwissen

Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren