Die Garnele: 10 faszinierende Fakten über die Krebstiere

Wussten Sie, dass Garnelen in monogamen Partnerschaften leben und ihre Beziehung bis auf den Tod verteidigen würden? Oder dass die Krebstiere Gefühle wie Angst, Stress und Freude empfinden können? Erfahren Sie hier mehr über die faszinierenden Tiere und wieso wir sie weder essen noch in Aquarien einsperren sollten!

1. Was ist der Unterschied zwischen Garnelen und Shrimps?

Als Garnelen werden mehr als 2.000 verschiedene Arten von Krebstieren bezeichnet, die nicht alle eng miteinander verwandt sind. [1] Geißelgarnelen werden im Handel oft unter der englischen Bezeichnung „Shrimps“ oder, bei größeren Tieren, als „Prawns“ bezeichnet. Manchmal werden Garnelen auch Krevetten genannt.

Mit diesen Bezeichnungen werden die Tiere zu gefühlloser Ware degradiert. [2] Die meisten der zu den Garnelen zählenden Arten gehören zur Ordnung der Zehnfußkrebse (Decapoda), der beispielsweise auch Hummer, Krabben oder Langusten angegliedert sind.

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Als Garnelen werden mehr als 2.000 verschiedene Arten von Krebstieren bezeichnet.

2. Hat eine Garnele ein Gehirn?

Wie bei uns Menschen ist auch das Nervensystem der Tiere in verschiedene Bereiche unterteilt, die für unterschiedliche Aufgaben zuständig sind. Beim Nervensystem von Garnelen handelt es sich wie bei allen Krebstieren um ein Strickleiternervensystem. Das Gehirn ist ein aus drei Teilen bestehendes Zerebralganglion. Es liegt am Beginn einer Kette von mehreren, parallel zur Körperlängsachse verlaufenden Nervenknoten (Ganglien), die durch längs und quer verlaufende Nervenstränge miteinander verbunden sind. In jedem Körpersegment gibt es ein Ganglienpaar. Das Gehirn ist das zentrale Verarbeitungsorgan im Nervensystem der Garnelen.

3. Garnelen sind Hermaphroditen

Weißbandputzer-Garnelen werden intersexuell bzw. als Zwitter geboren. Genau wie einige Schneckenarten besitzen die Krebstiere sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtszellen. Allerdings können sich Garnelen nicht selbst befruchten. [3]

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Weißbandputzer-Garnelen besitzen weibliche und männliche Geschlechtszellen.

4. Garnelen leben in monogamen Partnerschaften

Monogamie kommt bei vielen Tierarten vor. So leben beispielsweise Tauben und Pinguine ihr ganzes Leben mit einem festen Partner zusammen – und auch Garnelen. Sie führen ein friedliches Leben in einer monogamen Zweierbeziehung und verteidigen ihr Zuhause und ihre Partnerschaft gegen Eindringlinge. [3]

5. Hat eine Garnele Gefühle?

Garnelen verfügen über ein Nervensystem. Wie Hunde, Schweine, Hühner, Fische und Menschen sind sie daher fähig, Gefühle wie Schmerz, Freude und Angst zu empfinden. So wie wir es spüren würden, spüren auch Garnelen genau, wenn sie bei lebendigem Leib gekocht, zerstückelt oder auf den Grill gelegt werden. [4-8]

6. Garnelen lernen schnell

Der nordirische Forscher Bob Elwood fand heraus, dass Krebstiere schnell lernen. Er setzte sie in Experimenten schmerzhaften Situationen oder Objekten aus und erkannte, dass die Tiere diese vermieden, um sich zu schützen. [9] Wie bereits zahlreiche Studien nachgewiesen haben, ist dies ein erneuter Beweis, dass Krebstiere Schmerzen empfinden können. [4-7] Wissenschaftler:innen der Universität Bordeaux fanden 2014 heraus, dass Flusskrebse, genau wie Menschen, Angstgefühle entwickeln und auf die Gabe von Anxiolytika (Medikamente, die die Angst nehmen) positiv reagieren. [8]

Flusskrebse entwickeln Angstgefühle.

7. Garnelen sind sensible Tiere

Garnelen reagieren überaus sensibel auf Umweltfaktoren. So sterben viele von ihnen frühzeitig, wenn sie in Aquarien eingesperrt werden. Ursachen sind meist Stress, Krankheiten, Infektionen, Sauerstoffmangel, Vergiftung, soziale Probleme oder schlechte Wasserwerte. [10] Dies sind weitere Gründe, aus denen Tiere niemals zur eigenen Unterhaltung in Aquarien gehalten werden sollten. Auch das größte Aquarium kann den Lebensraum der Wassertiere nicht artgerecht nachbilden, was unweigerlich dazu führt, dass Tiere im Aquarium leiden, krank werden und häufig früh sterben.

8. Garnelen sind nachtaktiv

Garnelen sind überwiegen nachtaktive Tiere. Während sie am Tag ausruhen und sich dafür flach liegend in den Boden eingraben, gehen sie nachts auf Nahrungssuche und Entdeckungstour. [11]

9. Garnelen wollen ihre Augen behalten

In der Ernährungsindustrie werden Garnelen in Massen unter grausamen Bedingungen gehalten und getötet. Verschlimmernd kommt hinzu, dass sie auch misshandelt und verstümmelt werden: Weiblichen Tieren werden die Augen abgeschnitten! Hinter den Augen der Tiere befinden sich Drüsen, die ihre Fruchtbarkeit beeinflussen. Durch die sogenannte Augenstiel-Ablation sollen die Garnelen schneller geschlechtsreif werden, doch die qualvolle Haltung der Tiere in Gefangenschaft führt zu Problemen mit der Fortpflanzung. [12]

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In der Ernährungsindustrie werden Garnelen misshandelt und verstümmelt.

Für die Garnelen ist es ein extrem schmerzhafter Eingriff, wenn ihre Augen herausgeschnitten werden. Eine Studie zeigte deutliche Schmerzreaktionen: Die Tiere wichen zurück, krümmten sich, schnippten mit den Schwänzen, rieben sich an den verletzten Stellen und waren nach der Misshandlung desorientiert. [13]

10. Garnelen sind keine „Meeresfrüchte“

Garnelen sind genauso wenig „Meeresfrüchte“ wie Muscheln, Schnecken, Tintenfische, Hummer oder andere Krebstiere. Sie sind kein gefühlloses Obst, sondern empfindungsfähige Lebewesen, die für den menschlichen Genuss misshandelt und getötet werden. Meerestiere als Früchte zu bezeichnen, ist speziesistisch und wertet die Lebewesen herab. Nur weil sie keine Wirbelsäule besitzen, sind sie nicht weniger wert oder wichtig als andere Tiere.

Helfen Sie Garnelen

Helfen Sie Garnelen und anderen Krebstieren, indem Sie keinerlei Meerestiere konsumieren, sondern sich vegan ernähren. Wenn Sie sich tierische Mitbewohner wünschen, unterstützen Sie diese grausame Industrie bitte nicht. Informieren Sie sich vielmehr in einem Tierheim oder bei einem Tierschutzverein, um heimatlosen Tieren ein neues Zuhause zu schenken.

Helfen Sie außerdem, den Lebensraum von Garnelen und zahlreichen weiteren Meerestieren zu schützen: Unterschreiben Sie unsere Petition für echte Meeresschutzzonen ohne Fischfang in Europa!

Hinweis: PETA lehnt Tierversuche grundsätzlich ab. Zwar können die oben genannten Ergebnisse dazu beitragen, dass sich der Blick der Menschen auf unsere Mitgeschöpfe ändert und somit langfristig Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Tiere besteht. Dennoch ist die Durchführung dieser oder ähnlicher Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen. Unserer Ansicht nach haben Forschende die ethische Verantwortung, solche Erkenntnisse nicht in Versuchen an Tieren, sondern durch Beobachtungsstudien in der natürlichen Umgebung der Tiere zu erlangen.

Trotz alledem ist den Tieren nun am meisten damit geholfen, die Ergebnisse publik zu machen, denn sie zeigen, wie faszinierend Tiere sind. Und sie verdeutlichen, dass es falsch ist, Tiere in Versuchslaboren einzusperren und in Experimenten zu missbrauchen.