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Zirkus Barus – Chronik der Tierschutzverstöße und weitere Vorfälle

Erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen bitte bei PETA Deutschland e.V. einreichen unter Nennung von Quellenangaben.

Achtung: Diese Chronik ist eine Zusammenstellung von Informationen aus Sekundärquellen, Presseveröffentlichungen und behördlichen Dokumenten. Diese liegen bei PETA vollständig vor. Eigene Recherchen und Erkenntnisse werden konkret benannt. Die Chronik wird laufend fortgesetzt.

  • 2022

    Mai 2022
    Beim in Kahl am Main gastierenden Circus Barus entlaufen mehrere Kamele und Dromedare aus einem Gehege und halten sich gefährlich nahe einer vielbefahrenen Straße auf. Ein zufällig passierender Rettungsdienst der Feuerwehr sichert den Bereich der Straße, informiert die Zirkusverantwortlichen und bringt die Tiere unverletzt zurück.
    Quelle: https://www.main-echo.de/regional/blaulicht/freiwillige-feuerwehr-kahl-faengt-dromedare-und-kamele-ein-art-7559027

  • 2019

    März 2019
    Circus Barus transportiert eine hochträchtige Kamelstute zum Gastspielort in Mainz, obwohl dies gemäß Zirkusleitlinien abgelehnt wird. PETA informiert das zuständige Veterinäramt über die Geburt des Kamelfohlens. Die Behörde verhängt ein mehrtägiges Reiseverbot für Muttertier und Fohlen und spricht eine mündliche Belehrung aus.
    Quelle: Korrespondenz mit dem Veterinäramt und Behördendokumente liegen PETA vor.

  • 2009

    November 2009
    Am 12. 11. wurden Marco und Stefan Frank zu 80 Tagessätzen mit je 20 Euro wegen vorsätzlichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vom Amtsgericht Nürtingen verurteilt (AZ: 16 Cs 172 Js 114444/08).
    Verurteilt wurde die tierquälerische Haltung von sieben Affen über mehrere Tage hinweg während des Umzugs vom Gastspiel am Scharnhäuser Park ins wenige Kilometer entfernte Wendlingen (Kreis Esslingen) im Dezember 2007.

    Juli 2009
    Am 21.07.2009 teilt die Staatsanwaltschaft in Stuttgart mit, dass Strafbefehl gegen Stefan und Marco Frank erhoben wurde (172 Js 114444/08). Den Beschuldigten wird vorgeworfen, beim Wechsel von einem zum nächsten Quartier die Affen über mehrere Tage in dunklen, nicht strukturieren Containern eingesperrt zu haben.
    Zudem wird bestätigt, dass die Beschuldigten keine gültige Erlaubnis gem. §11Abs. 1 Satz 1 Nr. 3d Tierschutzgesetz zur Zurschaustellung der Affen besaßen .

    Februar 2009
    Zirkus Barus strandet in Mörlenbach, ohne sich im Vorfeld mit der Gemeinde in Verbindung gesetzt zu haben. Das Gelände, wo der Zirkus gastierte, liegt im Überschwemmungsgebiet und unmittelbar neben dem gemeindlichen Trinkwasserbrunnen. Der Zirkus wurde aufgefordert, aus Gründen des Trinkwasserschutzes das Gelände zu verlassen, was nicht erfolgte. Daraufhin erfolgte der Erlass einer ordnungsrechtlichen Verfügung. Unter Androhung von Zwangsgeld wurde der Zirkus aufgefordert, das Gelände zu verlassen.
    Der zuständige Sachbearbeiter der Gemeinde äußert sich gegenüber PETA, der Zirkus sei eine Katastrophe, er habe ein verwühltes Gelände hinterlassen mit immensem Flurschaden. Der Zirkus ist nach Bürstadt weitergezogen.
    Quelle: Mdl. Mitteilung der Gemeindeverwaltung Mörlenbach, Hessen

    Januar 2009
    das Veterinäramt in Heppenheim teilt mit, dass die zur Beseitigung der im Rahmen der Überprüfungen festgestellten Mängel angeordnet wurden.
    Quelle: Mdl. Mitteilung des Veterinäramt Heppenheim

  • 2007/2008

    März 2008
    Das zuständige Veterinäramt „Vogelbergkreis“ erteilt die Erlaubnis nach §11 TierschG.
    Die bislang vorhandenen Affengehege entsprechen nicht den Anforderungen.
    Quelle: Mdl. Mitteilung des Veterinäramt Vogelbergkreis

    Januar 2008
    Das Veterinäramt in Esslingen bestätigt, dass der Zirkus die gesetzlichen Mindestanforderungen für die Haltung von Tieren nicht einhält und dass ein verwaltungsrechtliches Verfahren eingeleitet wurde.
    Quelle: Mdl. Mitteilung des Veterinäramtes Esslingen

    Dezember 2007
    PETA beobachtet im Kreis Esslingen, dass die Paviane und Berberaffen mindestens 75 Stunden in kleinen Verliesen eingesperrt waren und macht Meldung bei der Polizei und Veterinäramt. Paviandame „Shakira“, ein in der Rangordnung nieder stehendes Tier ist laut Aussage von Zirkusdirektor Marco Frank an den Folgen einer Rauferei an inneren Verletzungen gestorben bzw. musste vom behandelnden Tierarzt eingeschläfert werden. Zuvor wurde das verletzte Tier vom Zirkus in einer engen Hundetransportbox isoliert gehalten. Die Pferde waren über 30 Stunden auf dem Transportwagen in Anbindung untergebracht. Danach lässt sich der Zirkus im Wohngebiet in Unterboihingen nieder, ein Antrag auf Gastspiel bei der Gemeinde fehlte
    Quelle: Beobachtungen von PETA und mdl. Mitteilung der Gemeinde Unterboihingen

    Februar 2007
    Der Zirkus spricht gegenüber der Zeitung von finanziellen Schwierigkeiten. „Wenn uns derzeit keine Freunde unterstützen würden, hätten wir nicht einmal mehr etwas im Magen“.
    Auszug aus Stuttgarter Anzeiger Kreis Böblingen vom 14.02.2007

  • 2005/2006

    Oktober 2006
    Eine Anwohnerin in Stuttgart beobachtet einen vernachlässigten, alten Hund und benachrichtigt das Veterinäramt. Auch PETA informiert die Behörden. Das kranke Tier war bei eisiger Kälte und Nässe auf blankem Betonboden untergebracht ohne Schutzhütte. Nachdem tagelang nichts geschah, kaufte die Anwohnerin dem Zirkus das Tier für 200€ ab und stellte es unverzüglich einer Tierklinik vor. Das Tier wurde sofort eingeschläfert, sein Allgemeinzustand war miserabel (Muskelschwund, Hautpilzbefall am ganzen Körper, starke neurologische Schmerzen, zunehmende Lähmung ohne Aussicht auf Heilung). Der Tierarzt stellt fest, dass der Hund schon viel länger bei einem Tierarzt hätte vorgestellt werden sollen.
    Quelle: Protokoll der Anwohnerin, Gutachten der Tierklinik

    Juni 2005
    Der Zirkus erwirbt drei Paviane im Tiergarten Delitzsch für ca. 100-150 Euro pro Tier.
    Quelle: Recherche von PETA mit Bestätigung vom Tiergarten Delitzsch

    April 2005
    Der Zirkus muss auf einen anderen Platz umziehen, weil die Firma Robugen beim Amtsgericht Esslingen eine einstweilige Verfügung erwirkte. Beim Abschluss des Mietvertrages ist die Firma offensichtlich getäuscht worden. Der Zirkus meldete ein Marionettentheater an, reiste dann aber mit 50 Tieren an. Auch das Ordnungsamt sei vom Zirkus getäuscht worden und verlangte, den Platz räumen zu lassen.
    Zusammenfassung aus: Esslinger Zeitung vom 13.04.2005
    Zu dieser Zeit auch erteilt das Veterinäramt Esslingen nach telefonischer Auskunft an F.A. (Name und Adresse liegt PETA vor) erstmals die Auflage, dass den mitgeführten Affen (Paviane, Berber) ein Außenkäfig gebaut wird. Anscheinend tourte der Zirkus bislang ohne Außenkäfig für die Affen.

    Januar 2005
    Der Zirkus der Brüder Stefan und Wolfgang Frank sitzt auf dem Festplatz am Schäferhauser See in Wendlingen fest. Die Kautionsgelder (800 Euro) seien aufgebraucht, so die Stadtverwaltung. Wie man Strom und Wasser für die Zeit des Winterquartieres finanziere, „muss man noch sehen“, so Zirkus Barus. Die ursprünglich erteilte Aufenthaltsgenehmigung bis 17.11.2004 ist längst abgelaufen. Die Stadt beauflagte, den Platz bis 10.Januar zu räumen.
    Zusammenfassung aus: Nürtinger Zeitung 04.01.2005

  • 2002/2003

    November 2003
    Der Zirkus erwirbt einen Pavian vom Tiergarten Delitzsch für ca. 100 bis 150 Euro.
    Quelle: Recherche von PETA mit Bestätigung vom Tiergarten Delitzsch

    November 2002
    Der Zirkus erwirbt einen Pavian am 09.11. vom Tiergarten Delitzsch für 100 bis 150 Euro.
    Quelle: Recherche von PETA mit Bestätigung vom Tiergarten Delitzsch

    Oktober 2002
    Zirkus Barus sucht in einem Forum ein Winterquartier und bettelt um Hilfe. Ein Orkan hätte das Stallzelt zerfetzt und nun könnten keine Vorstellungen mehr gegeben werden. Man bräuchte deshalb ganz schnell ein festes Winterquartier.
    Auszug aus Forumsbeiträgen, Quelle: www.pferde-notruf.de

    Januar 2002
    Winterquartier Heilbronn. Die Tierschutzhilfe Karlsruhe bettelt für Zirkus Barus, damit einem Affen der Fangzahn entschärft werden kann (er hatte zugebissen) und Kraftfutter für die Huftiere gekauft werden könne. Der Verein richtet ein Spendenkonto ein.
    Quelle: www.pferde-nothilfe.de

  • 1997/1998

    Dezember 1998
    Winterquartier Seybothenreuth. „Wenn Artisten durch soziale Netz fallen“ titelt die Zeitung und schreibt, dass die Zirkusfamilie nun auf die Güte der Bürger angewiesen sei, da die Familie seit jetzt keinerlei öffentliche finanzielle Unterstützung mehr erhalte. Das Landratsamt hatte Sozialhilfe nur bis Jahresende bezahlt und verlangte danach das Betriebskapital (Tiere, Wagen, Zelt). Der Gang zum Verwaltungsgericht Bayreuth war für die Franks erfolglos. Zentrales Argument des VG: Sozialhilfe als Hilfe zum Lebensunterhalt könne nicht dazu dienen, einen Wirtschaftbetrieb, der auf Dauer nicht lebensfähig sei, zu subventionieren. Die Richter wiesen darauf hin, dass auch in den vergangenen fünf Winterperioden jeweils Sozialhilfe anfiel. In der Begründung wurde eine Summe in Höhe von 100.000 Mark für die vergangenen fünf Jahre genannt.
    Zusammenfassung aus: Nordbayerischer Kurier vom 30.01.1998

    Dezember 1997
    Winterquartier Seybothenreuth. „Es kann nicht angehen, dass wir den Zirkus vier Monate lang subventionieren“, so der Pressesprecher Robert Fischer vom Landratsamt die Vorwürde seitens der Zirkusleute, man entziehe ihnen die Lebensgrundlage, wenn man sie zwinge, Wagen und Tiere zu verkaufen. Bis zu 35.000 Mark müsse der Landkreis monatlich für einen Zirkus im Winterquartier aufbringen. Laut Zirkusfamilie sind es derzeit 4.500 Mark, die sie monatlich Hilfe bekommen. Im Amt störe man sich vor allem auch am Gewöhnungseffekt. Eine feste Einplanung dieser Mittel dürfe nicht sein, so der Landkreis.
    Zusammenfassung aus: Nordbayerischer Kurier 24.12.1997

Anmerkung: Am Beispiel des Zirkus Barus zeigt sicht die Problematik des Vollzugs des Tierschutzgesetzes bei reisenden Unternehmen. Der Allgemeinheit wird dadurch nicht unerheblicher, monetärer Schaden zugefügt, da Steuergelder für die Behebung der durch Zirkusse in Anspruch genommen Leistungen eingesetzt werden müssen.

Einem normalen Gewerbetrieb im Handwerksbereich wäre durch ein Gewerbeaufsichtsverfahren bereits die Erlaubnis des Betreibens eines solchen Betriebes u.a. gem. § 35 GewO wg. persönlicher und geschäftlicher Unzuverlässigkeit entzogen worden. Dort wird mit „totem“ Material gearbeitet, hier mit leidensfähigen Mitgeschöpfen.

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie niemals einen Zirkus mit Tieren. Das Tierleid bei Zirkus Baru ist kein Einzelfall: Auch in Zirkussen wie Charles Knie, Circus Krone und weiteren werden Tiere misshandelt und gequält. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen!