Fischertag Memmingen: Helfen Sie, die Fischquälerei zu stoppen

Der Fischertag: in Wahrheit eine reine Wettveranstaltung

Jedes Jahr in der Woche vor den Sommerferien veranstaltet die Stadt Memmingen im Allgäu eine tierquälerische Tradition, die sie „Fischertag“ nennt. Jährlich kommen zu dem Fest 30.000 bis 40.000 Menschen, um bei der Veranstaltung unzählige Fische zu töten oder dabei zuzuschauen. Ziel ist es, innerhalb von 30 Minuten die schwerste Forelle zu fangen, um den Titel des „Fischerkönigs“ zu erhalten.

Online-Petition

Grausamer Fischertag – eine Schande für Memmingen!

Bitte helfen Sie uns und fordern Sie beim Oberbürgermeister ein Ende des Fischertages!

Kein Fischertag mehr in Memmingen!

 

Sehr geehrter Herr Jan Rothenbacher,

ich möchte Sie nachdrücklich darum bitten, die barbarische Tradition des Wettfischens am Memminger Fischertag zu verbieten oder durch eine tierfreundliche Tradition zu ersetzen, bei der kein Lebewesen sterben muss! Im dritten Jahrtausend kann es nicht sein, dass die Bevölkerung und Touristen den Fang und das Töten von Tausenden Tieren bejubeln! Auch ist es laut Tierschutzgesetz verboten, Fische im Rahmen einer Wettbewerbsveranstaltung zu töten. Ich finde diese Veranstaltung mit schreienden, grölenden und wackelnden Männern, die Fische quälen, einfach nur peinlich und werde Memmingen boykottieren, solange hier das Leben von Tieren mit Füßen getreten und deren Tod bejubelt wird! Vielen Dank!

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Was passiert beim Fischertag Memmingen?

Tausende Forellen, die zuvor in den Stadtbach gelassen wurden, werden an einem Samstagmorgen um 8 Uhr von Hunderten Stadtfischer:innen, die sich alle gleichzeitig ins Wasser stürzen, zunächst zertrampelt, dann mit dem Kescher gefangen und in Eimer umgefüllt.

Während sich die Teilnehmenden auf die Fische stürzen, stoßen sie brünstige Laute aus und vollführen nebenbei den „Wackeltanz“ aus: Sie springen wie wild hin und her und grunzen dabei laut.

Mit den mit Fischen gefüllten Eimern gehen die Fischer:innen anschließend in die Tötungszelte, sogenannte „Versorgungsstationen“, wo die Fische getötet, aber nicht ausgenommen werden dürfen.

Die größten gefangenen Fische, unter denen sich die „Königsforelle“ befindet, werden in ein Becken gesperrt und gewogen. Zum Schluss wird die Forelle auf ein Brett genagelt.

Wer die schwerste Forelle gefangen hat, erhält diesen fragwürdigen Titel und wird in einer ausgiebigen Zeremonie bejubelt und prämiert – der oder die „alte“ Fischerkönig:in wird verabschiedet.

Video zeigt Tierleid: Fische wurden ohne angemessene Betäubung aufgeschnitten

Wir von PETA Deutschland haben 2012 vor Ort gefilmt, wie betäubte Tiere in den Zelten unsachgemäß aufgeschnitten wurden und vor Schmerzen wild zuckten.

Die Fische müssten laut Vorschrift des organisierenden Memminger Fischereivereins eigentlich innerhalb von 30 Minuten nach dem Fang getötet werden. In der Realität ist das jedoch unmöglich, da die Schlange vor den Tötungszelten sehr lang ist und es meist viel länger dauert. Auch müssten pro Fisch 7 Liter Wasser zur Verfügung stehen – unsere Aufnahmen zeigen, dass es oft viel weniger war.

Tradition oder reine Tierquälerei?

Diese „Tradition“, bei der die hundert- bis tausendfache Tötung von Tieren bejubelt wird, ist nicht weniger grausam als der traditionelle Stierkampf – nur sterben hier weit mehr Tiere. Ein kleines beschauliches Dorf im Allgäu, doch ein Albtraum für die Tiere.

Illegales Wettfischen aus Tradition und Spaß

Laut Tierschutzgesetz [1] ist die Tötung eines Wirbeltieres nur straffrei, wenn ein „vernünftiger Grund“ vorliegt. Ein solcher Grund ist der spätere Verzehr des Fisches. Das Königsfischen dient jedoch dem Wettbewerb und dem „Spaß“, der Verzehr ist nur eine Nebensächlichkeit.

In seinem Urteil von 28. Juli 2021 stellte das Landgericht Memmingen fest, dass das Fischerfest nicht mehr nur eine Tradition sei, sondern eine Spaßveranstaltung: „Während im Mittelalter die Reinigung des Stadtbachs den Hintergrund des Ausfischens darstellte, stehen heute der Traditionsgedanke sowie der Spaßfaktor gleichermaßen nebeneinander.“ Das Töten eines Wirbeltieres zum Spaß ist jedoch gesetzlich verboten. Vor diesem Hintergrund erstatteten wir daher im August 2021 Strafanzeige gegen den amtierenden Fischerkönig von Memmingen.

Die Staatsanwaltschaften Augsburg [2] und Würzburg vertreten in dieser Hinsicht ebenfalls unsere Auffassung.

Der Fischertag Memmingen ist tierquälerisch und muss verboten werden

Bis 2022 durften ausschließliche männliche Bewohner der Stadt an der Veranstaltung teilnehmen. In den vorherigen Jahren standen die Veranstalter daher wegen Diskriminierung in der öffentlichen Kritik.

Aus unserer Sicht ist es kein Fortschritt, nun auch Frauen an dem Wettbewerb teilnehmen zu lassen. Wir lehnen jegliche Form von Diskriminierung ab, doch auch der tierquälerische „Brauch“ basiert auf einer solchen: dem Speziesismus. Diskriminierung endet nicht beim Menschen – auch Fische wollen leben. Für sie macht es keinen Unterschied, wer sie fängt und tötet.

Speziesismus bedeutet, dass wir Menschen andere fühlende Lebewesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit diskriminieren, sie quälen und töten, weil wir uns ihnen überlegen fühlen. Egal, ob die Opfer Beine oder Flossen haben, Diskriminierung und Gewalt sind immer falsch.

Daher fordern wir, den tierquälerischen Fischertag Memmingen gänzlich abzuschaffen. Bitte helfen Sie uns dabei, indem Sie unsere Petition unterschreiben und beim Oberbürgermeister ein Ende des Fischertages fordern.