Kein Wasser, kein Schatten für die Esel auf Santorin
Die Esel und Maultiere werden als „Esel-Taxis“ missbraucht, um Touristen die gut 500 Stufen bis zu der Altstadt der Hafenstadt Firá zu transportieren. Eigentlich wäre das gar nicht nötig, denn nicht weit entfernt verkehrt schon seit Jahrzehnten eine Seilbahn. Doch noch immer halten die Halter und Behörden aus kommerziellen Gründen an der vermeintlichen „Tradition“ fest. Und das trotz eindeutiger Verstöße gegen griechisches Recht.

Schwerste Arbeit – 7 Tage die Woche
Die Tiere müssen oft vier- bis fünfmal täglich die Stufen nach oben und wieder hinunter bewältigen. Die Halter sind nicht wählerisch bei ihrer Kundschaft, denn jeder Tourist bedeutet für sie bares Geld. Eigentlich sollten die Tiere laut Tierschutzempfehlungen nicht mehr als 20 Prozent ihres eigenen Gewichtes tragen. Bei Eseln wären das ungefähr 50 Kilogramm, . Doch je schwerer der Reiter, desto höher die Belastung für Rücken und Gelenke der Tiere. Das hat gravierende Folgen. Denn sind die Esel zu schwach und können ihre „Arbeit“ nicht mehr ausreichend verrichten, werden sie oftmals ausgesetzt und sich selbst überlassen.

Schmerzhafte Wunden
Das schlecht sitzende Sattelzeug verursacht bei vielen Tieren schmerzhafte Wunden und Abschürfungen. Im Bereich des Sattelgurts ist dies oft der Fall. Die tiefen Wunden können durch unzureichende Luftzufuhr nicht verheilen, was zu lange andauernden Leiden der Esel führt. Auch unbehandelte und mit Fliegen besetzte Wunden im Kopfbereich wurden von den Augenzeugen dokumentiert. Die Tiere müssen aber trotzdem weiterarbeiten, statt behandelt und zumindest bis zur Heilung der Wunden aus dem Verkehr genommen zu werden. Das spricht im Hinblick auf das Verhältnis der Halter zu den Tieren Bände.

Esel und andere Tiere sollten nicht als „Arbeitstiere“ missbraucht werden, da dies immer zu Leid führt.
Ingolf Bender, europaweit renommierter Hippologe und Sachbuchautor (neuestes KOSMOS-Sachbuch Praxishandbuch Pferdekrankheiten), hat zur Tierschutzproblematik auf der griechischen Insel Santorin die folgende „Tierschutzfachliche Stellungnahme“ für PETA Deutschland verfasst:
Die als Touristen-Tragtiere verwendeten Equiden sind durchweg erkennbar mangelhaft ausgerüstet, wodurch vermeidbare Verletzungen entstehen (wie teils als Beweis im Bild belegt). Insofern ist bereits die Ausrüstung tierschutzwidrig. Konsequenz ist, dass Equiden mit dieser mangelhaften Ausrüstung umgehend aus dem Betrieb zu nehmen sind. […] Wenn die Nutz-Equiden auf Santorin mehrere Stunden ohne Pause und ohne Nahrungs- und Lösungsmittelaufnahme (= Gras/Heu/Kraftfutter + Wasser) eingesetzt werden, dann ist dies krass tierschutzwidrig. […] Ohne Änderungen der Ausrüstung und Versorgung: Sofortiges Betriebsverbot!
Was Sie tun können
Sehen Sie sich die neue Aufdeckung an und unterschreiben Sie unsere Petition, um das Leid zu beenden.Quellen:
[1] https://digihome.eu/law-number-40392012-government-gazette-a-15-for-home-pets-and-stray-pets-and-to-protect-animals-from-exploitation-or-use-for-profit/