Thüringer Wolfshybriden: PETA fordert Sterilisation statt Tötung

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Ohrdruf / Stuttgart, 18. Oktober 2017 – Tierleidfreie Lösung gefordert: Das Thüringer Umweltministerium teilte in einer Presseinformation mit, dass eine Wölfin auf dem Standortübungsplatz Ohrdruf sechs Hybridwelpen aufzieht. Bei den vier weiblichen und zwei männlichen Jungtieren handelt es sich nach Information der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) um die etwa fünf Monate alten Nachkommen der Wölfin und eines Haushundes. Aus Artenschutzgründen, um eine Vermischung der Gene von Wolf und Hund zu vermeiden, will das Umweltministerium die etwa fünf Monate alten Welpen töten lassen. PETA hat heute das thüringische Umweltministerium und das Sozialministerium aufgefordert, von der Tötung der Tiere abzusehen und eine tierfreundliche Lösung vorzuziehen. In ihrem Schreiben schlägt die Tierrechtsorganisation vor, die Jungtiere vor Eintritt der Geschlechtsreife zu sterilisieren. Die Geschlechtsreife und das Abwandern der Wölfe setzen in der Regel um den 22. Lebensmonat ein.
 
„Es gibt keinen Grund, die Tiere zu töten. Vermutlich auf Druck von Jägern oder vermeintlichen Artenschützern wird in Thüringen Stimmung für ein schnelles Töten der angeblichen Hybridwölfe gemacht. Offenbar wird bisher nur aufgrund der Fotos von den Jungtieren angenommen, dass der Vater ein Hund ist. Sofern Untersuchungen zweifelsfrei belegen, dass der Vater der Tiere tatsächlich ein Hund ist, sollten die Jungtiere kurz vor Eintritt der Geschlechtsreife kurzzeitig eingefangen, sterilisiert und wieder freigelassen werden. Dann wäre eine Fortpflanzung der Wildtiere dauerhaft unterbunden und sie könnten trotzdem in Freiheit leben“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Es kann nicht sein, dass sich die Verantwortlichen einfach der Welpen entledigen wollen, als wäre ihr Leben minderwertig. Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Tier ohne vernünftigen Grund zu töten. Da es mildere Mittel gibt, könnte mit der Tötung der Welpen auch ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. Natürlich ist dieser Weg mit einem größeren Aufwand und höheren Kosten verbunden, aber da es hier um fühlende Lebewesen geht, ist dieser gerechtfertigt.“
 
Eine Sterilisation – auch der männlichen Tiere – ist einer Kastration vorzuziehen. Aufgrund des Testosteronmangels würden kastrierte Hybridrüden in der Sozialstruktur des frei lebenden Wolfsrudels voraussichtlich von den anderen Tieren unterdrückt werden.
Im Zoo Magdeburg wurden 2008 drei Tigerbabys eingeschläfert, weil sie nicht reinrassig waren. Die Zooverantwortlichen wurden nach einer Strafanzeige von PETA rechtskräftig dafür verurteilt. Vor diesem Hintergrund warnt die Tierrechtsorganisation ausdrücklich vor der strafrechtlichen Relevanz einer etwaigen Tötung der Thüringer Welpen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Jagd
Veganblog.de/2016/08/woelfe-unter-beschuss-illegale-wolfstoetungen-in-deutschland/
PETA/Themen/Tiere_in_der_Natur

Kontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]

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