Tiefe Wasser machen Kutschfahrten vor Cuxhaven unberechenbar: PETA appelliert an Verantwortliche, zum Schutz von Mensch und Tier auf Bootsbetrieb umzustellen

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Cuxhaven / Stuttgart, 13. Juli 2018 – Am Duhner Loch kommen die Wattwagen immer häufiger nicht mehr durch das tiefe Wasser. Jeden Tag pendeln 59 Kutschen zwischen Neuwerk und dem Festland. Der besonders tiefe Priel wird für Menschen und Pferde aufgrund des Wasserstandes zunehmend gefährlicher; auch Wattwanderer müssen oftmals kehrtmachen. Die Tierrechtsorganisation PETA spricht sich gegen die Gefährte aus und appelliert nun an die Verantwortlichen, den Wattwagenbetrieb zum Schutz von Mensch und Tier einzustellen und die Fahrgäste stattdessen mit dem bereits bestehenden Schiffsbetrieb zu befördern.

„Vor eine Kutsche gespannte Pferde durch solch tiefe Gewässer zu schicken, ist sowohl den Tieren als auch den Insassen gegenüber verantwortungslos“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb eine Einstellung des Kutschbetriebs im Watt und ein Umstieg auf den Schiffsverkehr.“
 
Kutschfahrten grundsätzlich mit Risiken verbunden

Pferde sind sensible Fluchttiere und die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar. Jahr für Jahr ereignen sich deutschlandweit dutzende, teils schwere Unfälle mit Pferdekutschen. PETA veröffentlichte Anfang 2018 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2017 wurden bei insgesamt 41 Unfällen in Deutschland drei Menschen getötet und 67 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr drei Pferde, 17 weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war wieder ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 

Auch an Land ereignen sich immer wieder schwere Unfälle mit Pferdekutschen. / © PETA Deutschland e.V.
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt: 
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]  

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