Die 15 besten Tipps für einen tierfreundlichen Garten

Inmitten von Kulturlandschaft und eng bebauten Siedlungsbereichen schwindet der Lebensraum für heimische Wildtiere immer mehr. So sind bereits über die Hälfte aller Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. Mit nur wenigen Tricks können Gartenbesitzer jedoch tierfreundliche Grüninseln gestalten und Städter ihre Balkone und Hausfassaden in grüne Oasen verwandeln.

1. Wildblumen statt Zierpflanzen

Mit einer im Fachhandel erhältlichen Blumenmischung aus verschiedensten Wildpflanzen wird die Grünfläche oder der Balkonkasten zu einem bunten Landeplatz für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Gut zu wissen: Zierpflanzen sehen zwar üppig aus, doch durch die Zucht der opulenten Blüten sind nur noch wenige Staubblätter vorhanden, die den nahrhaften Pollen erzeugen.

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2. Kräutergenuss für Mensch und Tier

Blühender Schnittlauch, Lavendel, Oregano, Salbei und andere Küchenkräuter bieten unter anderem Bienen, Hummeln und Schmetterlingen eine leckere Nahrungsquelle.

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3. Fassadenbegrünung statt grauer Hauswand

Kletter- und Rankpflanzen wie Waldrebe oder Duftwicke begrünen nicht nur karge Fassaden, sondern bieten Versteckmöglichkeiten für Vögel und Nahrung für Insekten.

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4. Tierfreundliche Pflanzenpflege

Beim Bepflanzen sollte torffreie Erde verwendet werden, denn beim Abbau von Torf werden große Mengen CO2 freigesetzt. Bei der Düngung sollte unbedingt auf natürliche Produkte wie Komposterde zurückgegriffen werden. Chemische Mittel sind meist tödlich für Insekten und schaden in der Folge auch Igeln und anderen Insektenessern.

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5. Insektenhotels

Sogenannte Insektenhotels dienen als Nisthilfe und Unterschlupf, beispielsweise für Wildbienen. Sie können entweder selbst gebaut oder fertig gekauft werden.

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6. Nistkästen

Als Brutmöglichkeit oder Unterschlupf für Vögel lassen sich Nistkästen ganz einfach an Bäumen, Balkongeländern, Regenrinnen oder Hauswänden anbringen.

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7. Vogeltränke

Zahlreiche Arten nutzen Vogeltränken für ein kühles Bad an einem heißen Tag oder zur Wasserversorgung. Eine Vogeltränke aus dem Handel oder eine flache Schale, wie z. B. ein Untersetzer für Blumentöpfe, eignen sich besonders gut. Regentonnen sollten abgedeckt werden, um zu verhindern, dass Tiere in die Tonne hineinfallen und ertrinken.

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8. Durchgänge schaffen

Hecken sind eine natürliche Alternative zum Gartenzaun und ermöglichen Wildtieren wie beispielsweise Igeln den Durchgang zu anderen Grundstücken. So können die Tiere von Garten zu Garten streifen und ausreichend Nahrung finden.

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9. Lebensraum für Amphibien und Insekten

Teiche oder Feuchtbiotope sehen nicht nur hübsch aus, sondern helfen auch vielen Arten beim Überleben im Garten. Amphibien wie Kröten und Frösche zum Beispiel nutzen das Wasser als Kinderstube. Mit etwas Glück tummeln sich bald auch schon bunt schillernde Libellen um das kühle Nass. Der Teichrand sollte so gestaltet sein, dass Igel, Mäuse und andere Kleintiere nicht etwa an freiliegender Teichfolie oder glatten Rändern hineinrutschen oder -fallen bzw. problemlos wieder an Land gelangen. Wichtig: Damit Amphibienlaich und Insektenlarven überleben können, sollte auf Fische im Teich verzichtet werden.

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10. Vorsicht bei der Gartenpflege

Zum Schutz der Wildtiere ist laut Bundesnaturschutzgesetz ein Rückschnitt von Pflanzen wie etwa ein Heckenschnitt zwischen März und September nicht gestattet. Kleinere Form- und Pflegeschnitte sind in dieser Zeit zwar erlaubt, doch Gartenbesitzer sollten sich vor jeder Arbeit vergewissern, dass sie Rotkehlchen, Zaunkönige oder Finken nicht beim Nisten stören.

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11. Tierfreundliche Unkrautbekämpfung

Chemische Spritzmittel sind in einem tierfreundlichen Garten tabu. Sie werden mit dem rasanten Insektensterben in Verbindung gebracht und können auch bei tierischen Mitbewohnern wie Hunden und Katzen zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen führen.

Klassisches Jäten, das Ausbringen von Rindenmulch bzw. Stroh oder ein wollfreies Unkrautvlies sind tierfreundlicher. Viele als Unkraut eingestufte Pflanzen dienen Insekten zudem als wichtige Nahrungsquelle und Lebensraum. Statt radikal zu jäten, sollte ein solcher Rückzugsort mit vielen Wildpflanzen für Tiere in der Gartengestaltung eingeplant werden.

12. Regentonne sichern

Regentonnen können zur tödlichen Gefahr für Eichhörnchen und andere Tiere werden. Sie sollten unbedingt verschlossen, mit einem Gitter abgedeckt oder mit einem Kletterholz versehen werden – so können keine Tiere hineinfallen bzw. im Notfall wieder herausklettern.

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13. Gartenmöbel tierfreundlich pflegen

Damit Gartenmöbel der Witterung standhalten, werden sie lackiert oder mit Wachsen und Ölen behandelt. Beim Kauf der Möbel und passender Pflegeartikel sollten Tierfreunde auf Produkte ohne Bienenwachs und Schellack zurückgreifen. Baumharze und Pflanzenöle sind eine tierfreie und ökologische Alternative – eine Anfrage beim Hersteller bringt Klarheit. Bei der Polsterauflage empfiehlt sich ein Produkt ohne Wolle.

14. Lederfreie Arbeitskleidung

Bevor Gärtner in der Erde wühlen, sollten sie sich Handschuhe zulegen. Statt Leder bietet sich hierbei Kunstleder oder Mikrofaser an. Bei gröberen Arbeiten mit Motorsäge oder Axt sind Sicherheitsschuhe von Vorteil. Auch hier gibt es viele Modelle, die statt aus Leder aus robustem Cordura und atmungsaktiven Mikrofaserstoffen bestehen. Beim Kauf von Arbeitshosen sollten Tierfreunde Lederapplikationen, wie beispielswiese an den Kniepartien, meiden.

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15. Tierfreundliche Vergrämung von Schnecken & Co.

Ein von Schnecken zerfressener Salat, Rosen mit Blattläusen oder von Mäusen angeknabberte Wurzeln freuen Hobbygärtner:innen nicht. Schneckenkorn und Nagergifte sind aber keine Lösung. Vergiftet zu werden, ist ein grausamer Tod – und auch andere Wildtiere sowie Hunde und Katzen können mit den Stoffen in Berührung kommen und sterben.

Schnecken lassen sich durch den Anbau abschreckender Pflanzen wie Bohnenkraut und Kamille oder rund um die Beete ausgestreutes Sägemehl bzw. Kalk in Schach halten. Ein Hochbeet und Schneckenzäune sind besonders wirksame Methoden. Gegen Mäuse können Pflanzenkörbe aus Maschendraht oder eine Lebendfalle helfen.