Tierrechtsorganisation kritisiert spontane Tieraufnahme zu Corona-Zeiten
 
Berlin / Stuttgart, 27. Oktober 2020 – Ein Berliner Tierheim hat jetzt den „Hühner-Notstand“ ausgerufen. Denn Hühner im eigenen Garten zu halten, wird in Zeiten von Corona immer beliebter. Den Trend kommentiert Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland.
 
„Dass der Hühner-Boom in der Corona-Krise auf Kosten der Tiere geht, war absehbar und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Situation weiter verschlechtert. Bereits jetzt werden viele Tiere ausgesetzt oder von Veterinärbehörden sichergestellt. Wir appellieren daher an alle Tierfreunde, Hühner nur aufzunehmen, wenn ihnen bis an ihr natürliches Lebensende ein artgerechtes Zuhause geboten werden kann. Hühner sind sensibel und haben einige Ansprüche an ihre Lebensumgebung, weshalb eine Anschaffung wie bei jedem anderen Tier auch gut überlegt sein muss. So können beispielsweise hohe Tierarztkosten und viel Arbeit auf die zukünftigen Halter zukommen. Unter anderem, weil Hühner für ihr Leben gerne picken und scharren – und das ohne Rücksicht auf die menschliche Gartengestaltung. Wir warnen deshalb vor einer unüberlegten Haltung. Zudem sprechen wir uns im Zuge dessen ausdrücklich gegen den aktuellen Trend aus, Hühner bei Anbietern für einige Zeit auszuleihen. Hier werden fühlende Lebewesen wie Waren behandelt – es geht den Menschen dabei nicht um das Huhn an sich, sondern darum, Eier zu bekommen. Der Halter-Wechsel bedeutet großen Stress für die Tiere, außerdem werden die Hühner oftmals in zu kleinen Gehegen verliehen und von nicht fachkundigen Personen betreut. Wer Hühner liebt, diesen aber kein tiergerechtes und dauerhaftes Zuhause geben kann, sollte beispielsweise auf einem Lebenshof eine Patenschaft für ein gerettetes Huhn übernehmen. Für Menschen, die tatsächlich an einer langfristigen Hühnerhaltung interessiert sind, haben wir auf unserer Internetseite hilfreiche Tipps zusammengestellt.“
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
Wir weisen darauf hin, dass das Statement auch in gekürzter Form verwendet werden kann.
 

Lisa Kainz / © PETA Deutschland e.V.
 
Das Motiv senden wir auf Anfrage gerne zu.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/peta-kritisiert-tier-verleih-trend-und-gibt-7-tipps-fuer-eine-langfristige-und-tiergerechte-haltung
PETA50plus.de/Huehner-halten/
 
Pressekontakt:
Valeria Goller, +49 711 860591-521, [email protected]