Tierleid als Innovation? PETA übt scharfe Kritik an „Innovationswettbewerb“ des Verbandes der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V.

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Frankfurt / Stuttgart, 14. Januar 2016 – Zum 100-jährigen Bestehen hat der Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie (VDFI) zur Verbesserung seines Images einen „Innovationswettbewerb“ veranstaltet, bei dem Studenten und Berufsschüler Ideen zum „innovativen“ Umgang mit Daunen und Federn entwickeln und umsetzen sollten. Die Organisation verkündet heute Nachmittag im Rahmen der internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien „Heimtextil“ in Frankfurt die Gewinner der zweifelhaften Aktion. PETA Deutschland e.V. kritisiert den Wettbewerb scharf, denn er lässt insbesondere bei der Zielgruppe von Jugendlichen völlig außer Acht, unter welchen grausamen Bedingungen Daunen gewonnen werden. In Ländern wie Polen, Ungarn und China wird Gänsen und Enten bei vollem Bewusstsein die unterste Federschicht aus der Haut gerissen – blutige und schmerzhafte Wunden, die von Arbeitern ohne Einsatz von Schmerzmitteln notdürftig zugenäht werden, sind die Folge. Unter Umständen können Daunen auch von Stopfleber-Farmen stammen, auf denen Gänsen mehrmals täglich gewaltsam Maisbrei in den Magen gepumpt wird, um sie später als vermeintliche „Delikatesse“ Foie gras anzubieten. Die Tierrechtsorganisation appelliert an Verbraucher, Abstand von derartigen Wettbewerben zu nehmen und sich für tierfreundliche, vegane Materialien zu entscheiden.
 
„Tierfreunde setzen ein Zeichen gegen die Grausamkeiten der Daunenindustrie und wählen vegane, also pflanzliche sowie synthetische Materialien für Bettwaren und Bekleidung“, so Sabine Franke, Fachreferentin für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Baumwolle, Kapok, Lyocell oder Polyester sind nicht nur wärmend und frei von Tierleid, sie minimieren zudem die Gefahr von allergischen Reaktionen und sind im Gegensatz zu Daunen leicht zu reinigen und zu trocknen.“
 
Die Produktionskette von Daunen ist sehr lang und intransparent, was eine lückenlose Rückverfolgung und den Ausschluss von Praktiken wie Zwangsernährung und Lebendrupf in kritischen Herkunftsländern, wie Polen, Ungarn oder China extrem schwer macht. Wie bereits Stiftung Warentest belegte, erweist sich das maßgeblich vom VDFI unterstützte „Qualitätssiegel“ Traumpass mangels Kontrollen und Rückverfolgbarkeit zur Elternfarm als praktisch wertlos und gibt dem Verbraucher somit keine transparenten Informationen über den Tierschutz und die Herkunft der Daunen. [1]
 
Ein aufmerksames Lesen der Produktzusammensetzung vermeidet den unwissentlichen Kauf von Artikeln tierischer Herkunft und hilft Verbrauchern, Produkte aus synthetischen oder pflanzlichen Materialien wie Baumwolle, Lyocell oder Polyester zu finden.
 
[1] Stiftung Warentest : Bettdecken im Test: Kuschlig-warm dank Tierquälerei? 11 (2013)
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Daunen
PETA.de/Versteckte_Daunen
Veganblog.de/Kuschelig_warm_ohne_Daunen
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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