Tierquälerei unter FairMast-Label: PETA deckt Misshandlungen in zertifiziertem Hühnermastbetrieb auf

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Stuttgart, 2. Oktober 2014 – Verbrauchertäuschung und Tierquälerei: Unter dem Label „FairMast“ sollen Verbraucher in Deutschland garantiert „tierfreundlich produziertes“ Geflügelfleisch erkennen. Die Kennzeichnung verspricht eine schonende Behandlung der Tiere, zum Beispiel beim Transport und beim Ausstallen. Neue Undercover-Aufnahmen der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. zeigen jedoch, wie einer der größten Hühnermastkonzerne Europas, der auch unter dem FairMast-Etikett verkauft, seine Tiere tatsächlich behandelt. Im Mai und Juli 2014 dokumentierten PETA-Ermittler bei einem Mäster der Plukon Food Group erschütternde Szenen. Das Videomaterial zeigt, wie Arbeiter die Tiere, die auch auf dem deutschen Markt als FairMast-Hühner angeboten werden, beim Ausstallen grob packen, werfen und in Kisten stopfen – ein klarer Verstoß gegen die dem FairMast-Label zugrundeliegenden Vereinbarungen. Die Fänger tragen die aufgeregt flatternden Hühner kopfüber an den Beinen – bis zu acht Tiere gleichzeitig. Außerdem entdeckte das Team Antibiotika und genverändertes Futter. FairMast-Produkte werden bei GLOBUS und Kaufland angeboten. PETA fordert nun das Ende der FairMast-Kennzeichnung für die betreffenden Produkte und eine Auslistung im Lebensmitteleinzelhandel.
 
„Das FairMast-Label entpuppt sich nach der mit großen Werbekampagnen gestarteten Einführung als Verbrauchertäuschung. Die Verbesserungen für die Tiere sind so marginal, dass das System der tierquälerischen Intensiv- und Massentierhaltung durch dieses Label sogar gefördert und verfestigt wird“, fasst der Agrarwissenschaftler Dr. Edmund Haferbeck die PETA-Undercover-Ermittlungen zusammen.
 
FairMast ist eine Initiative der Plukon Food Group, einem der größten Geflügelproduzenten Europas und Mutterkonzern der deutschen Anbieter Stolle und Friki. Verschiedene Label für Großkonzerne wurden vor rund anderthalb Jahren in der Öffentlichkeit vorgestellt und von Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten oder dem Deutschen Tierschutzbund sowie der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner unterstützt. PETA kritisierte die Kennzeichnung schon damals: Einerseits werden die Verbraucher durch das Label getäuscht und beruhigt, andererseits unterstützt die Etikettierung Großkonzerne dabei, im Wesentlichen so weiter zu machen wie bisher.
 
Die Unterschiede zur konventionellen Mast sind nicht nur bei Transport und Ausstallungen marginal. Auch die Lebenszeit der Hühner ist um nur wenige Tage verlängert: Statt nach durchschnittlich 35-43 Tagen wie in der konventionellen Haltung werden die Tiere aus Fairmast-Betrieben nach 56 Tagen getötet.
 
Menschen, die Tierleid verhindern möchten, sollten kein Geld für tierische Produkte ausgeben. Mit PETAs kostenlosem Veganstart-Programm gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, sie bewahren auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten.

Weitere Informationen:
PETA.de/Fairmast
 
Kontakt:
Dr. Edmund Haferbeck, +49 (0)711 – 86 05 91 828 oder +49 (0)171 – 43 17 387, [email protected]

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