Tierqual für Lederschuhe und Handtaschen: Rinder in Brasilien für Mode von adidas, Puma, Geox und Clarks gefoltert

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São Paulo, Brasilien / Stuttgart, 16. November 2016 – Qualen für Ledermode: Neues Videomaterial aus einer verdeckten Ermittlung von PETA Deutschland und Repórter Brasil zeigt, wie Rinder auf acht brasilianischen Farmen schwer misshandelt werden. Die Betriebe beliefern den weltweit größten Rindfleischproduzenten und  Lederverarbeiter, den Konzern JBS S.A. Auf den Bildern ist zu sehen, wie Arbeiter Kälber ohne Schmerzmittel im Gesicht brandmarken. Die Tortur für die Tiere ist damit nicht abgeschlossen: Regelmäßig werden Kühe geschlagen, getreten, mit Elektroschocks traktiert und an Lassos umhergeschleift. Am Ende der Lederlieferkette stehen internationale Modeunternehmen: adidas, Puma, Geox, Clarks und andere Firmen nutzen das Leder aus Brasilien, um daraus Schuhe, Gürtel, Handtaschen und Accessoires herzustellen. PETA Deutschland hat den Agrarminister Brasiliens, Eumar Roberto Novacki, in einem Brief aufgefordert, die Rinderfarmen wegen Verdachts auf Verstöße gegen die Landesverfassung, die Tierquälerei verbietet, zu überprüfen.
 
„Für jeden einzelnen Schuh, Gürtel und jede Handtasche aus Leder wurden wahrscheinlich sanftmütige Kühe geschlagen, gebrandmarkt und mit Elektroschockern gequält, bevor sie schließlich gehäutet wurden“, so der zweite Vorsitzende von PETA Deutschland Harald Ullmann. „PETA appelliert an die Verbraucher, sich beim Kauf von Mode für ethische, verantwortungsbewusst hergestellte Produkte und gegen Tierhäute zu entscheiden.“
 
Bei der verdeckten Ermittlung beobachtete der Augenzeuge, wie Kälber ihren Müttern entrissen und an Ohren und Schwänzen hochgerissen wurden. Außerdem sah er Kühe mit offenen und blutenden Wunden. In engen Holzgängen trampeln die Kühe in Panik auf ihre Artgenossen. Mit  Elektroschockern werden die Tiere auf Lkws gezwungen, auf denen sie während des Transports zu verschiedenen JBS-Schlachthöfen dicht aneinandergedrängt stehen.
 
Brasilien unterhält mit 219 Millionen Tieren eine der weltweit größten Rinderherden. Und das auf einer Fläche, die so groß ist, wie die Landflächen von Frankreich, Deutschland und der Ukraine zusammen. Noch vor wenigen Jahrzehnten war ein Großteil dieser Gegend von üppigem Regenwald bedeckt.
 
In seinen 26 Lederfabriken auf drei Kontinenten verarbeitet das Unternehmen JBS jährlich 10 Millionen Tierhäute. Das Leder von JBS kommt nicht nur in Kleidung und Accessoires großer Modemarken zum Einsatz, sondern wird von Zulieferern auch für Lederausstattungen von Autos deutscher Konzerne wie VW, BMW, Opel und weiteren weltweiten Branchenriesen sowie für Ledermöbel im Angebot der XXXL-Einrichtungshäuser, der Höffner Möbelgesellschaft und anderen Handelsketten verwendet.
 
PETAs Leitsatz ist unter anderem „Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie uns anziehen."
 
Sendefähiges Videomaterial steht unter diesem Link zum Download bereit.

Bei vollem Bewusstsein werden Kälber auf brasilianischen Farmen im Gesicht gebrandmarkt. / © PETA/Repórter Brasil

Dieser Bulle auf einer Rinderfarm in Brasilien hat eine große offene Wunde am Kopf. / © PETA/Repórter Brasil

Ein Kalb leidet unter schwerem Madenbefall. / © PETA/Repórter Brasil

Ein Arbeiter traktiert ein Rind auf einer brasilianischen Farm mit einem Elektroschocker. / © PETA/Repórter Brasil
 
Diese und weitere Fotos sind hier verfügbar.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Autoleder
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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