Tiertransporterunfall mit 700 Schweinen bei Arenshausen: PETA erstattet Anzeige und fordert Ende der kommerziellen Beförderung lebender Tiere

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Arenshausen / Göttingen / Stuttgart, 3. April 2018 – Tod im Tiertransporter: Einem Polizeibericht zufolge fuhr ein mit 700 Ferkeln beladener Lkw vergangenen Dienstag, an der Anschlussstelle Arenshausen auf die A38 Richtung Göttingen. Durch erhöhte Geschwindigkeit verlor der Fahrer im Kurvenbereich die Kontrolle über den Lkw. Erst kippte der Auflieger, der schließlich den gesamten Transporter zum Kippen brachte. Bei dem Unfall kamen rund 600 Ferkel ums Leben. Dies hätte einem Medienbericht zufolge vermutlich durch eine zügige Evakuierung der Tiere verhindert werden können. PETA hat nun unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Göttingen gegen die Verantwortlichen erstattet. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst und sind erdrückender Enge sowie Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. Die Tierrechtsorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von Tiertransporten.

„Schonende Tiertransporte gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner oder Puten qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die empfindlichen Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Jeder Verbraucher, der Fleisch isst, trägt Mitschuld. Nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
 
PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrleuten sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
 
Schweine dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Allein dies ist extrem belastend für die Tiere. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne die leidvollen Transporte leiden Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten und gezüchtet werden. Schweine zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten; die meisten der intelligenten und äußerst sensiblen Lebewesen müssen ihr in der Regel kurzes Leben in Ställen auf Spaltenböden verbringen, ohne je frische Luft zu spüren.
 
Jedes Jahr werden fast 60 Millionen Schweine in deutschen Schlachthäusern getötet. Laut Bundesregierung sind dabei etwa sechs Millionen der Tiere nicht ausreichend betäubt und weisen teilweise noch Lebenszeichen auf, wenn sie in das über 100 Grad heiße Brühbad kommen [1].
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht da sind, um für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf.
 
Weitere Informationen:
Veganstart.de
PETA.de/Schweine
Veganblog.de/2015/03/Warum-PETA-bei-Unfaellen-mit-Tiertransportern-Anzeige-erstattet
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]
 

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