Tiertransportunfall bei Grasberg: PETA erstattet Anzeige und fordert Ende der kommerziellen Beförderung lebender Tiere

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Grasberg / Verden (Aller) / Stuttgart, 29. Oktober 2019 – Tod durch Tiertransport: Vergangenen Donnerstag sind bei einem Unfall eines Tiertransporters auf der Landesstraße L122 bei Grasberg Rinder ums Leben gekommen. Der mit zehn Tieren beladene Lkw war in Fahrtrichtung Tarmstedt unterwegs. Nach ersten Erkenntnissen kam der 41-jährige Fahrer mutmaßlich aus Unachtsamkeit von der Fahrbahn ab, wodurch der Anhänger des Gespanns umkippte. Ein Rind starb bei dem Vorfall, ein weiteres musste tierärztlich versorgt werden. PETA hat gegen die Verantwortlichen Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Verden (Aller) erstattet, unter anderem wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutztransportverordnung. Für Tiere sind die Transporte stets mit zahlreichen Risiken und Qualen verbunden: Sie leiden unter Hunger und Durst, sind erdrückender Enge und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Das Verletzungsrisiko in den vollbelegten Transportern ist enorm. Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen. Die Tierschutzorganisation fordert ein ausnahmsloses Verbot von Tiertransporten.
 
„Schonende Tiertransporte gibt es nicht. Bei Unfällen sterben Schweine, Rinder, Hühner oder Puten qualvoll und langsam. Körperteile werden eingequetscht oder brechen. Die empfindlichen Tiere geraten in Panik, erleiden Kreislaufzusammenbrüche oder Herzinfarkte“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Jeder Verbraucher, der Fleisch isst, trägt Mitschuld. Nur eine vegane Ernährung hilft den Tieren nachhaltig.“
 
PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrleuten sowie allen Helferinnen und Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.
 
Rinder dürfen laut der Tierschutztransportverordnung bis zu acht Stunden am Stück befördert werden. Durch Ausnahmegenehmigungen sind die Transportzeiten jedoch oft sehr viel länger. Auch ohne Transporte leiden die Tiere in der Ernährungsindustrie. Kühe sind soziale Lebewesen, die lebenslange Freundschaften schließen und eine enge Bindung zu ihrer Familie haben. Für Ernährungszwecke werden die intelligenten Tiere anhand ihres Nutzens für den Menschen beurteilt und wie Produktionsgüter behandelt. Ihr meist kurzes Leben verbringen sie in der Regel in überfüllten Ställen ohne Freilauf. Jedes Jahr werden mehr als 3,5 Millionen Rinder in deutschen Schlachthäusern getötet – oftmals ohne wirksame Betäubung [1].
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Veganer führen nicht nur oft ein gesünderes Leben; jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierschutzorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tiertransporte
PETA.de/Themen/Rinder
Veganstart.de
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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