Tierversuche an der Jacobs University Bremen: PETA fordert Senat dazu auf, finanzielle Unterstützung auszusetzen / Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

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Bremen / Gerlingen, 31. Januar 2013 – Keine Finanzmittel für Tierversuche: Noch immer hält die Jacobs University Bremen (JU) Hunderte von Kleintieren in winzigen Käfigen, um sie unter anderem für Handy-Bestrahlungsexperimente zu benutzen. PETA Deutschland e.V. veröffentlichte im November 2012 Undercover-Aufnahmen der Tierversuche und hat nun den Senat dazu aufgefordert, die finanzielle Unterstützung der Privatuni aus Mitteln des Bremer Haushalts vorerst auszusetzen. Die Gelder sollten so lange eingefroren werden, bis sich die JU dazu entschließt, ethisch vertretbare und wissenschaftlich zuverlässigere tierfreie Methoden bei der Erforschung der Wirkung elektromagnetischer Strahlungen anzuwenden. Nachdem PETA im November Strafanzeige erstattete, hat die Staatsanwaltschaft Bremen inzwischen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Organisation hat sich zudem an die neue, seit Januar amtierende Universitätsleitung gewandt und sie gebeten, die Versuche einzustellen.

„Die staatlichen Hochschulen im Land Bremen sind dringend auf die finanzielle Förderung angewiesen, die der Senat stattdessen der privaten Jacobs University zuspricht“, sagt Christine Esch, Tierärztin und PETA-Kampagnenleiterin für den Bereich Tierversuche. „Dabei werden an dieser Institution, die von einflussreichen Partnern aus der Industrie mitfinanziert wird, grausame Tierversuche durchgeführt, die für den Menschen keine Aussagekraft haben.“

Die Ratten wurden bei den Versuchen über Jahre zwei Stunden täglich in enge Plastikröhren gezwängt und in einer Vorrichtung bestrahlt. Mäuse werden ihr ganzes Leben lang ohne Tageslicht in kleinen Plexiglasboxen bestrahlt und entwickeln massive Krebserkrankungen. Der verantwortliche Studienleiter Prof. Dr. Lerchl gilt als industrienah und wurde bereits von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Experte abgelehnt. Dennoch erlaubt ihm die Jacobs University weiterhin, die überflüssigen Experimente durchzuführen.

PETA setzt sich für zuverlässige und tierfreie Test- und Forschungsmethoden ein. Denn wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Tierversuche in den seltensten Fällen zu Ergebnissen führen, die auf Menschen anwendbar sind. So kam eine Untersuchung aus dem Jahr 2005 zu dem Schluss, dass nur in 0,3 Prozent der untersuchten Tierversuchsvorhaben nach zehn Jahren „ein direkter Zusammenhang zwischen den tierexperimentellen Befunden […] und den gefundenen Ergebnissen am Menschen hergestellt“ werden konnte.

Unter PETA.de/JacobsUniversity können sich Tierfreunde am Protest gegen die Tierversuche an der Jacobs University beteiligen. Inzwischen haben über 4.500 Menschen an der Petition teilgenommen.

 


Die Ratten konnten sich in den engen Plastiktuben noch nicht mal umdrehen / © PETA

Die Bilder sind auf Anfrage auch in höherer Auflösung erhältlich.

Weitere Informationen und Videomaterial:
PETA.de/JacobsUniversity

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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