Tierversuche für Schokoriegel, Post-its und Co: PETA-Expertin gibt Tipps für den tierleidfreien Einkauf

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Stuttgart, 6. Mai 2016 – Augen auf beim Griff ins Supermarktregal: Dass in der Pharmaindustrie leidvolle Tierversuche durchgeführt werden, ist den meisten Menschen bekannt. Doch auch hinter zahlreichen „Alltagshelfern“ stecken qualvolle Experimente an Tieren. Für ein neues Putzmittel etwa werden unzählige Mäuse, Ratten oder Kaninchen mit ätzenden Chemikalien vergiftet. Doch Verbraucher haben die Möglichkeit, sich beim Einkauf für tierfreundliche Produkte zu entscheiden. Stephanie Kowalski, Tierärztin und Fachreferentin gegen Tierversuche bei der Tierrechtsorganisation PETA, erklärt, für welche Artikel Tiere leiden müssen und welche Alternativen es gibt.
 
„Nicht nur aus ethischer, sondern auch aus wissenschaftlicher Sicht sind Tierversuche für Haushaltsmittel, Kosmetika und andere Produkte des täglichen Bedarfs inakzeptabel, denn sie bedeuten Tierleid und bieten den Konsumenten keinerlei Sicherheit“, so Stephanie Kowalski. „Für den Verbraucher ist nicht ersichtlich, dass sich Tierversuche hinter den Produkten verbergen. Daher ist es wichtig, sich gründlich zu informieren, um beim Einkauf gezielt bei tierleidfreier Ware zuzugreifen.“
 
Produkte, hinter denen sich Tierversuche verbergen, und tierfreundliche Alternativen:
 
  • Schokoriegel: Die süße Versuchung in Riegelform hat häufig einen bitteren Beigeschmack. Einige Hersteller testen die gesundheitlichen Auswirkungen von Schokoladenkonsum an Tieren. Ratten und Mäuse bekommen hierfür eine Plastikkanüle in den Hals geschoben, über die eine große Menge Schokolade eingeflößt wird. Glücklicherweise gibt es zahlreiche vegane und tierfreundliche Riegel, die mittlerweile in vielen Drogerie- und Supermärkten sowie über das Internet erhältlich sind. Verbraucher sollten sich daher online informieren, welche Firmen Tierversuche durchführen oder in Auftrag geben – verpflichtend sind die Experimente nicht.
 
  • Windeln: Viele Windeln werden zunächst an Tieren getestet, um sicher zu gehen, dass sie keine allergische Reaktion auslösen. Das trifft vor allem auf Produkte von Firmen zu, die ihren Sitz außerhalb der EU haben und vor dem Vertrieb im Ausland testen. Als Alternative können Eltern auf Öko- oder Stoffwindeln (aus aufgerauter Baumwolle) zurückgreifen – dem Kind, den Tieren und der Umwelt zuliebe.
 
  • Tabakwaren: Um die Auswirkungen des Rauchens auf die menschliche Gesundheit zu ergründen, werden Tiere gezwungen, teilweise über drei Jahre hinweg täglich bis zu sechs Stunden am Stück Zigarettenrauch zu inhalieren. Hierfür werden Ratten in winzige Röhren gezwängt, Hunden wird der Rauch über Schläuche in die Lungen gepumpt. Diese Versuche werden meistens vom Staat finanziert und von Pharmakonzernen durchgeführt. Zigaretten schaden daher nicht nur Menschen, sondern auch unzähligen Tieren.
 
  • Kontaktlinsen: Kontaktlinsen und Zubehör wie Reiniger gehören zur Kategorie Medizinprodukte und müssen für ihre Zulassung verschiedene Tests durchlaufen – oft werden dafür Tiere missbraucht. Eine Produktanfrage bei den Unternehmen kann klären, ob Tiere für das eigene Wohlbefinden leiden mussten. Es gibt Firmen, die auf bereits erprobte Materialien zurückgreifen und daher keine Tierversuche durchführen. Jedoch dürfen sich Verbraucher nicht von Aussagen wie „Unsere Produkte werden nicht an Tieren getestet“ oder „Wir führen keine Tierversuche durch“ täuschen lassen. Denn das schließt nicht aus, dass für einzelne Inhaltsstoffe Versuche durchgeführt oder von der Firma in Auftrag gegeben werden. Genaues Nachfragen kann hier Klarheit darüber schaffen, ob auch wirklich keine Tiere für Kontaktlinsen gequält wurden.
 
  • Gleitgel und Kondome: Auch diese beiden Artikel sind Medizinprodukte, für die Experimente an Tieren gemacht werden. Das Gel oder Latex wird in schmerzhaften Experimenten in die Körperöffnungen der Tiere, etwa Kaninchen, eingeführt, um Gesundheitsrisiken abzuschätzen. Anschließend werden die Tiere getötet. In Biomärkten und im Onlinehandel sind tierleidfreie Produkte erhältlich. Denn die schönste Nebensache der Welt soll lustvoll, nicht aber leidvoll sein.
 
  • Klebezettel („Post-its“): Auch der Klebstoff an den kleinen praktischen Helferlein, die bei vielen im Büro den Schreibtisch oder den PC zieren, wird immer wieder an Tieren wie Ratten, Mäusen und Kaninchen auf Giftigkeit getestet. Alternativ zu nicht-selbstklebenden Zetteln greifen und diese an ein schönes Memoboard klammern oder pinnen.
 
  • Hunde- und Katzennahrung: Tiere müssen selbst für ihre eigene Nahrung in Experimenten leiden. Sie werden künstlich krank gemacht und ihnen werden Organe entfernt, wie zum Beispiel eine Niere, nur um dann ein neues Nierenfutter auszuprobieren. Diese Tests sind gesetzlich nicht vorgeschrieben, weshalb es glücklicherweise zahlreiche tierversuchsfreie Produkte gibt. Eine Liste dieser Marken finden Tierhalter im Internet unter PETA.de/Tiernahrung.
Weitere Informationen:
PETA.de/Kosmetik
PETA.de/Tiernahrung
PETA.de/Tierversuche
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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