Tote und verletzte Tiere in verdrecktem EU-Förder-Stall in Lorch – PETA erstattet Strafanzeige gegen Betreiberin

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Lorch / Stuttgart, 6. Juni 2018 – PETA hat die Inhaberin und weitere Verantwortliche eines Sauen- und Rinderbetriebs im baden-württembergischen Lorch bei der Staatsanwaltschaft Ellwangen angezeigt. Auf Bildmaterial vom 1. Juni, das der Tierrechtsorganisation von einem Zeugen zugespielt wurde, sind zahlreiche Tiere zu sehen, die in ihren eigenen Ausscheidungen stehen und liegen mussten. Eine bereits aufgeblähte tote Sau, aus deren Nase und Mund Blut floss, lag – eventuell schon tagelang – einfach herum. Die Tierhaltung wird aus einem speziellen Programm des baden-württembergischen Agrarministeriums gefördert. PETA wirft den Betreibern Verstöße gegen das Tierschutzgesetz (§§ 17 Nr. 2 lit. b), 18 Abs. 1 Nr. 1) sowie gegen die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung und Vorschriften der Tierkörperbeseitigung vor. Die Organisation fordert ein konsequentes Einschreiten des Veterinäramtes des Ostalbkreises, das schon am 3. Juni über den Fall unterrichtet wurde, und ein Tierhalteverbot für die Landwirte.
 
„Dreck und Verwahrlosung bestimmt das Leben der sensiblen Tiere in diesem Betrieb“, so Dr. Christian Arleth, Justiziar bei PETA. „Verantwortungslose Landwirte wie die aus Lorch sollten keine Tiere halten dürfen. Wir hoffen auf eine schnelle Reaktion der Behörden.“
 
Die Ställe in Lorch sind derart verdreckt, dass die Tiere permanent in ihren Ausscheidungen stehen müssen und keine trockene Liegemöglichkeit haben. Teilweise haben sie so wenig Platz, dass Rinder aufeinanderliegen. Aufgrund des Drecks und des Spaltenbodens besteht zudem Rutschgefahr. Der Zeuge entdeckte außerdem ein Tier mit einer offenen Kopfverletzung, die sich bei den unhygienischen Zuständen schnell entzünden kann. Mindestens ein Rind machte einen leblosen Eindruck. Die augenscheinlich schon seit mehreren Tagen tote Sau hätte umgehend vorschriftsmäßig entfernt werden müssen.
 
Besonders pikant: Der Betrieb erhält Fördergelder aus dem Programm „Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg“, dass sowohl von der EU als auch vom Land Baden-Württemberg finanziert wird. Die Fördermaßnahme soll unter anderem dem Tierwohl dienen. Wer Geld aus diesem Topf bekommt, entscheidet das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter Minister Peter Hauk (CDU).
 
PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um gegessen zu werden. Die sogenannte landwirtschaftliche Nutztierhaltung ist immer mit Tierleid verbunden – Missstände sind systemimmanent. Ständige Rechtsbrüche finden sich in allen Betrieben, ob es sich nun um kleine oder große Anlagen handelt.
 
Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.
 

Zahlreiche Rinder stehen und liegen in ihren eigenen flächendeckenden Ausscheidungen. / © PETA
 
Das Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fleisch
PETA.de/Milch
Veganstart.de
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860 591 528, [email protected]

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