Überfahrene Schildkröte in Weilimdorf

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Weilimdorf / Gerlingen, 8. Juni 2012 – Bei sommerlichen Temperaturen zieht es nicht nur Menschen an die Sonne. Auch Reptilien neigen dazu, aus Terrarien auszubüchsen. Denn: Reptilien und Amphibien sind wechselwarm, ihre Körpertemperatur und somit auch ihr Lebensrhythmus richten sich nach der Umgebungstemperatur. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V., der regelmäßig Fälle von aufgefundenen Reptilien gemeldet werden, weist daher darauf hin, dass Reptilien zu dieser Jahreszeit verstärkt aus ungesicherten Terrarien entkommen – jüngst haben PETA-Mitarbeiter in Weilimdorf eine überfahrene Schildkröte entdeckt. Aber auch setzen viele Halter jetzt ihre Tiere aus, da sie meinen, sie wären im Freien überlebensfähig, was jedoch für die Tiere ein tödliches Ende nehmen kann. Weiterhin spricht sich die Organisation gegen die Haltung von Reptilien in Privathaushalten aus.

„Die Schildkröte könnte auch aus einer wildlebenden Population stammen, denn einige Arten siedeln sich auch in Deutschland verstärkt an, nachdem sie ausgesetzt wurden“, so Nadja Kutscher, Kampagnenleiterin bei PETA. „Die Lebenserwartung der Tiere ist angesichts der Bedingungen langfristig ziemlich gering. Zudem bringen Neozoen – also gebietsfremde, eingeschleppte Arten – das natürliche Gleichgewicht durcheinander.“

Insbesondere im Frühling und Sommer werden zahlreiche exotische Tiere ausgesetzt, darunter Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Zurzeit sind es vor allem „Modetiere“, die auf Messen günstig verkauft werden, wie etwa Kornnattern. PETA macht darauf aufmerksam, dass das Aussetzen von Tieren nach Tierschutzgesetz §3 verboten ist. Wer ein Tier findet und nicht sachkundig ist, sollte es nicht anfassen und umgehend die Polizei oder den örtlichen Tierschutzverein kontaktieren. Denn in Deutschland werden auch tausende gefährliche Giftschlangen und große Würgeschlangen gehalten, die eine ernstzunehmende Gefahr für den Menschen darstellen.

Seit Jahren schon fordert PETA ein Verbot der Haltung von Reptilien in Privathaushalten und einen Einfuhrstopp von Wildtieren. Die Organisation weist darauf hin, dass die Haltung von sensiblen exotischen Tieren in Privathaushalten niemals artgerecht erfolgen kann. Zudem setzt eine solche Haltung hohes Fachwissen voraus und überschreitet schnell die Kompetenz der Tierhalter.

PETA ruft dazu auf, keine exotischen Tiere zu kaufen und damit nicht die teils katastrophalen Zucht- und Haltungsbedingungen zu fördern. Wer sich wirklich gut auskennt und sich über den enormen Zeit- und Geldaufwand der Haltung bewusst ist, sollte ein Tierheim oder eine Reptilienauffangstation besuchen.

Weitere Informationen:
www.peta.de/web/home.cfm?p=4829
www.terraristika-info.de
www.peta.de/exotenboersen

Kontakt:
Bartek Langer, 07156 17828-27, [email protected]

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