Lenzen / Stuttgart, 17. August 2016 – Strafe für Tierquälerei: Ohne Wasser und Schatten bei Temperaturen über 30 Grad wären Schafe Anfang Juli 2015 auf einer Weide im brandenburgischen Lenzen fast verdurstet. Gerettet wurden sie durch einen aufmerksamen Passanten und die örtliche Freiwillige Feuerwehr. Nun hat das Amtsgericht Perleberg den Schäfer auf Antrag der Staatsanwaltschaft Neuruppin wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 450 Euro verurteilt. Sich selbst überlassen, waren die Tiere erheblichen Leiden ausgesetzt. Die Tierrechtsorganisation PETA hatte zuvor Strafanzeige gegen den Tierhalter gestellt.
 
„Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat durchaus angemessen gehandelt und einen Strafbefehl gegen den verantwortungslosen Schäfer beantragt“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Trotz Tierschutzgesetz ist das leider noch immer keine Selbstverständlichkeit.“
 
Allein dem empathischen und beherzten Einsatz einer Privatperson und der durch diese alarmierten Freiwilligen Feuerwehr Lenzen ist es zu verdanken, dass alle Tiere buchstäblich in letzter Minute vor Schlimmerem bewahrt werden konnten. Ein Radfahrer, dem die taumelnden und teilweise bereits liegenden Schafe und die leeren Wasserbehälter aufgefallen waren, hatte die Freiwillige Feuerwehr Lenzen alarmiert. Diese schaffte umgehend Wasser herbei. Im Strafbefehl heißt es: "In der Folgezeit litten die Schafe unter erheblichem Durst; ein Schaf kam zum Liegen; viele Schafe taumelten. Die Schafe hatten in der Folgezeit stundenlang unter erheblichem Durst zu leiden."
 
Der Schäfer selbst ist Vorstandsmitglied im Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg e.V. und ist für das Veterinäramt als Schätzer für die Tierseuchenkasse tätig. Außerdem ist er Ausbilder. Angesichts des rechtskräftigen Strafbefehls (23 Cs 334 Js 20875/15 (218/16) Amtsgericht Perleberg) dürften ihm diese Funktionen nicht mehr zustehen.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Faszinierende-Schafe
 
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