Verstoß gegen das Tierschutzgesetz: PETA zeigt Mitglieder der Carpfriends Menge-Bolche an

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Bliesmengen-Bolchen / Stuttgart, 1. Dezember 2016 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben: Presseberichten zufolge fangen Mathias M. und Timo B., Mitglieder der Carpfriends Menge-Bolche, regelmäßig Karpfen, die sie nach dem Fang fotografieren, wiegen und wieder ins Wasser werfen. Auch gibt Mathias M. in einer Pressemeldung an, dieses sogenannte Catch & Release (angeln und wieder ins Wasser zurücksetzen) regelmäßig zu betreiben. Teils werden sogar mehrfach dieselben Karpfen geangelt. Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation PETA liegt dabei ein Verstoß gegen § 17 Absatz 2b des Tierschutzgesetzes vor. Demnach dürfen einem Wirbeltier keine länger anhaltenden Schmerzen zugefügt werden. Beim „Catch & Release“ sind die schmerzempfindlichen Fische erheblichen Schmerzen und Leiden sowie Todesangst über einen längeren Zeitraum ausgesetzt. Daher erstattet die Tierrechtsorganisation nun Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen die Angler.
 
„Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei ein sportliches Hobby“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA.
 
Erst im November 2016 wurde ein Verfahren gegen Klaus Augenthaler wegen „Catch & Release“ gegen Zahlung einer Geldbuße von 3.300 Euro eingestellt. PETA verweist auch auf die Verfügung des Amtsgerichts Lemgo vom 31. März 2011 (AZ: 25 Cs-22-Js 86/10-194/10), in der ausdrücklich festgestellt wird, dass es sich beim „Catch & Release“ um eine strafbare Handlung handelt.
 
Die Tierrechtsorganisation veranschaulicht das Leid der Tiere beim Angeln mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, jemand bohrt Ihnen einen Metallhaken durch den Mund. Mit Ihrem ganzen Körpergewicht an diesem Haken hängend, werden Sie in eine für Sie fremde Atmosphäre gezogen, in der Sie nicht mehr atmen können.“ Genau diese Qual erleiden Fische beim Angeln.
 
Fische sind neugierige und freundliche Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben, kommunizieren auf vielfältige Weise und schließen Freundschaften. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, dass Fische Schmerzen spüren, kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Schluss, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [1]
 
PETA spricht sich generell für ein Verbot des Angelns aus.
 
[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.


 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische
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