Welpe über Wochen auf Balkon gesperrt: PETA rettet Hund gemeinsam mit Tierheim Passau aus tierschutzwidriger Haltung

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Passau / Stuttgart, 23. März 2020 – Im Landkreis Passau war der Schäferhundwelpe „Maxi“ mehrere Wochen lang auf dem Balkon eines Hochhauses ausgesperrt. Nachdem die Nachbarn die Tierquälerei Anfang März meldeten, ist PETA dem Fall gemeinsam mit dem Tierheim Passau nachgegangen. Der Welpe zeigte bereits erhebliche Verhaltensstörungen; er drehte sich auf dem mit Fäkalien verschmutzten Balkon immer wieder im Kreis. Infolge des Bewegungsmangels war die Hüftmuskulatur des wenige Monate alten Hundes so geschwächt, dass er sich kaum auf den Hinterbeinen halten konnte und beim Laufen schwankte. Zudem war das Tier ohne ausreichenden Impfschutz illegal aus Rumänien importiert worden. Die Halter räumten ein, dass der Welpe ein Geschenk war, und willigten ein, ihn an das Tierheim abzugeben. PETA appelliert angesichts dieses Falls erneut an alle Menschen, keine Tiere zu verschenken oder beim Züchter zu kaufen, sondern Vierbeiner nur nach reiflicher Überlegung und ausschließlich aus dem Tierheim zu adoptieren.
 
„Maxis Fell stank fürchterlich nach Kot und Urin, das muss für die feine Hundenase die Hölle gewesen sein. Wir sind froh, dass er nun die Chance hat, ein liebevolles Zuhause zu finden“, so Jana Hoger, PETAs Fachreferentin für tierische Mitbewohner. „Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich vor der Aufnahme eines tierischen Mitbewohners ausreichend Gedanken zu machen. Ein Tier aufzunehmen bedeutet in der Regel, für viele Jahre Verantwortung zu übernehmen.“
 
Hintergrundinformationen
Auch wenn ein Tier als „Geschenk“ im ersten Moment sicherlich für leuchtende Augen sorgt: Oft folgt schon nach kurzer Zeit Ernüchterung, und die tierischen Mitbewohner sind doch zu laut, zu teuer, zu anstrengend, zu zeitaufwendig oder schlichtweg nicht mehr interessant. Schnell landet das gut gemeinte „Geschenk“ in einem der ohnehin bereits überfüllten Tierheime, wird ausgesetzt oder bei einem Umzug einfach zurückgelassen. PETA erinnert daran, dass es zahlreiche tierfreundliche Geschenke gibt: Viele Tierheime, Lebenshöfe und Tierschutzvereine bieten beispielsweise Tierpatenschaften an, und Kinder freuen sich oftmals über Stofftiere oder Sachbücher, in denen sie Wissen über Vierbeiner erlangen können. Menschen, die kein Tier bei sich aufnehmen können, aber gerne Kontakt zu ihnen hätten, können sich auch engagieren; so suchen die meisten Tierheime etwa ehrenamtliche Gassigänger und Menschen, die sich mit den Vierbeinern beschäftigen.
 
PETA weist darauf hin, dass in deutschen Haushalten aktuell etwa 9,4 Millionen Hunde leben. [1] Obwohl jährlich allein in Deutschland insgesamt circa 390.000 Hunde, Katzen, Kaninchen und viele andere Lebewesen im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt werden, „produzieren“ Züchter weiterhin reichlich Nachwuchs. [2] Etwa 25 bis 30 Prozent der Hunde im Tierheim warten ein Jahr oder länger auf eine Vermittlung. Eine verantwortungsvolle Zucht gibt es aus Tierschutzsicht nicht, denn jedes gezüchtete Tier nimmt einem anderen im Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause.
 
Wer nach reiflicher Überlegung tatsächlich bereit ist, einen tierischen Begleiter bei sich aufzunehmen, sollte ein Tierheim besuchen und einen Vierbeiner adoptieren. Dabei werden Interessierte schnell herausfinden, dass dort Tiere mit den unterschiedlichsten Eigenschaften und Vorlieben auf ein neues Zuhause warten – es gibt ruhige, aktive, schüchterne und aufgeschlossene Tiere sowie Welpen und Senioren. Es sollte die Möglichkeit wahrgenommen werden, den Vierbeiner zunächst einmal ausreichend kennenzulernen. Bei Hunden bieten sich gemeinsame Spaziergänge an, bei Katzen kann es sinnvoll sein, einige Stunden im Katzenhaus zu verbringen und sich langsam mit der Samtpfote vertraut zu machen. Hierbei zeigt sich, ob die Chemie zwischen beiden Partnern stimmt und einem gemeinsamen Leben nichts im Wege steht.
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] ZZF Pressemeldung vom 08.05.2019: Zahl der Heimtiere bleibt auch 2018 stabil. Online abrufbar unter: https://www.zzf.de/presse/meldungen/meldungen/article/zahl-der-heimtiere-bleibt-auch-2018-stabil-1.html. (20.12.2019).
[2] Deutscher Tierschutzbund: Hochrechnung 2005.
 


Maxi war wochenlang auf dem Balkon ausgesperrt und hat nun die Chance, ein liebevolles Zuhause zu finden. / © PETA Deutschland e.V.
 
Die Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Welpe-gerettet-Balkonhaltung
PETA.de/Tierheim
PETA.de/Themen/Adoption
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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