So erkennen Sie seriöse Auffangstationen für Wildtiere

Wer Tiere liebt und gerettete Tiere unterstützen möchte, findet in Auffangstationen (animal sanctuaries) eine tierfreundliche Alternative zu Zoos. Leider hat das auch die Tierausbeutungsbranche verstanden: Viele Zoos und Tierparks vermarkten ihre Tiergefängnisse mittlerweile als Auffangstationen. Sie geben vor, sich für den Artenschutz und für die Tiere einzusetzen, um zahlungsfreudige Touristen anzulocken.

Vor dem Besuch eines Elefantenrefugiums oder einer anderen Wildtierauffangstation sollten Urlauber sich unbedingt auf der Internetseite oder in den sozialen Netzwerken über die jeweilige Einrichtung informieren. Die folgenden Fragen helfen dabei, herauszufinden, ob eine Einrichtung den Tieren wirklich hilft oder sie nur als Touristenattraktion missbraucht:

1. Woher kommen die Tiere?

Tiere, die in Auffangstationen leben, hatten einen schweren Start ins Leben, wurden misshandelt oder ausgebeutet. Sie stammen meist aus Privathaltungen, Zirkussen, Zoos, Laboren oder wurden als Waisen aufgenommen, weil ihre Mütter getötet wurden. Seriösen Auffangstationen ist es wichtig, die Besucher über das Leid ihrer Schützlinge aufzuklären und ihnen auf diese Weise einen Einblick in die Tierausbeutungsindustrie zu geben.

Poster mit Baer auf Fahrrad
Die Stiftung für Bären klärt in ihren Auffangstationen über die Tierausbeutung auf.

2. Züchtet die Einrichtung Tiere?

Auffangstationen züchten keine Tiere, denn eine Zucht schmälert den bereits begrenzten Platz und finanzielle Mittel, mit denen sie bedürftige Tiere retten können. In vielen Zoos und ähnlichen Einrichtungen hingegen werden süße Tierbabys als Touristenattraktion missbraucht. Haben sie ausgedient, werden sie oftmals getötet oder landen bei dubiosen Tierhändlern.

Tiger in kleinen Kaefigen
Im Pata Zoo werden Tiger gezüchtet, um Besucher anzulocken.

3. Dürfen Besucher die Tiere anfassen?

Auffangstationen holen ihre Bewohner nicht aus den Gehegen, um sie außerhalb der Station öffentlich zur Schau zu stellen. Die Tiere verbringen vielmehr ihre gesamte Zeit in einem sicheren und anregungsreichen Umfeld bei minimaler Einmischung durch den Menschen. Zudem würde keine seriöse Auffangstation eine direkte Interaktion zwischen Mensch und Wildtier zulassen oder ihre Schützlinge für Shows, Trekkingtouren oder Fotos zur Verfügung stellen.  

Mann haelt Tigerbaby fuer Bild in der Hand
Einrichtungen, die Fotos mit Tieren anbieten, sollten unbedingt gemieden werden.

4. Wie sind die Tiere untergebracht?

Auffangstationen unternehmen alles in ihrer Macht Stehende, um den natürlichen Lebensraum eines Tieres nachzubilden (große Flächen, Naturboden, Versteckmöglichkeiten, natürliche Pflanzen etc.). Tiere, die in der Natur in sozialen Gruppen leben, werden ihrem natürlichen Sozialverhalten entsprechend mit Artgenossen untergebracht.

So können sie ihre sozialen Fähigkeiten nutzen, um Beziehungen aufzubauen und Herden oder Rudel zu bilden. Oftmals helfen bereits rehabilitierte Artgenossen den Neuankömmlingen, wieder ihren Instinkten zu folgen und in der neuen Umgebung anzukommen.

Was Sie tun können

Bitte unterstützen Sie keine Zoos und Tierparks und besuchen Sie ausschließlich seriöse Auffangstationen.