Wittingen: Erschossene Wölfin aus Elbe-Seitenkanal geborgen – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Wittingen / Stuttgart, 23. Juli 2019 – Täter gesucht: Medienberichten zufolge wurde am Sonntagabend gegen 21 Uhr eine erschossene Wölfin aus dem Elbe-Seitenkanal zwischen den Brücken am Wittinger Hafen und bei Wunderbüttel geborgen. Wann die ein bis zwei Jahre alte Wölfin getötet wurde, ist unklar. Der Täter hatte das Tier offenbar mithilfe einer Metallschlinge und eines schweren Gegenstands im Kanal versenkt. Der Tierkörper wurde für weitere Untersuchungen ins Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht. Die Polizei in Wittingen ermittelt wegen eines Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Zeugenhinweise nimmt die Behörde unter der Telefonnummer 05831-252880 entgegen.
 
PETA setzt Belohnung aus
PETA setzt nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise aus, die den Täter überführen. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
 
„Bitte helfen Sie mit, diese brutale Tat aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Wir hoffen, dass der Mensch aus der Vergangenheit gelernt hat und die Rückkehrer nicht ein zweites Mal durch Jäger verfolgt und ausgerottet werden.“
 
Seit dem Jahr 2000 sind wieder Wölfe in Deutschland und streng geschützt. Ihre legale Bejagung soll jedoch künftig vereinfacht werden. Eine neue Wolfsverordnung soll regeln, wann die Tötung von Wölfen in den Landkreisen in Brandenburg zulässig ist. Auch der Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU lockert den Schutz der Wölfe. So soll der Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand überprüft und eine „notwendige Bestandsreduktion“ herbeigeführt werden. Außerdem soll ein Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur „Entnahme von Wölfen“ entwickelt werden.
 
Der Wolf übernimmt eine wichtige Funktion im Ökosystem. Über 100 Jahre hat es gedauert, bis sich Wölfe wieder in Deutschland ansiedelten, nachdem sie von Jägern ausgerottet worden waren. Die Maßnahmen zum Schutz der Tiere haben erste Erfolge gezeigt: Mittlerweile leben schätzungsweise 61 Wolfsrudel in Deutschland [1]. Der Abschuss streng geschützter Tierarten wie Wolf oder Luchs ist kein Kavaliersdelikt und kann mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Zwischen 2000 und 2016 wurden laut einer Recherche des MDR 18 illegale Wolfstötungen in Deutschland bekannt – die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Die Täter werden nahezu nie gefasst. Lediglich drei Schützen konnten bislang überführt werden; es handelte sich ausschließlich um Jäger [2]. PETA fordert eine fachkundige und regional unabhängige Ermittlungsbehörde zur Aufklärung illegaler Tötungsdelikte von geschützten Tierarten.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] De Mos, K. (2017): Die Rückkehr der Räuber. In: Volksfreund. Online abrufbar unter: http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Themen-des-Tages-Die-Rueckkehr-der-Raeuber-hellip;art742,4705368. (23.07.2019).
[2] MDR (2016): MDR Naturfilme Tier im Visier – Schüsse in der Wolfsheide. Online abrufbar unter: https://vimeo.com/177995054. (23.07.2019).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/Wahrheit-Wolfs-Abschuss
PETA.de/Woelfe-leben-lassen
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 

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