Würgeschlangen in Stuttgart-Mühlhausen gefunden – PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Stuttgart, 2. Oktober 2015 – Mutmaßlicher Tierquäler gesucht: Am Mittwochmorgen entdeckte ein Passant auf einer Grünfläche an der Kreuzung Hechtstraße/Flundernweg in Stuttgart-Mühlhausen zwei Würgeschlangen. Er alarmierte umgehend die Polizei – die Beamten transportierten die zwei circa 100 bis 120 Zentimeter langen Tiere zunächst auf eine Dienststelle. Anschließend brachte der Tiernotdienst die unterkühlten Reptilien in ein Tierheim. Das Polizeirevier Ludwigsburger Straße sucht nun nach dem ehemaligen Halter der Schlangen, der die Tiere mutmaßlich ausgesetzt hat, und bittet unter der Telefonnummer 0711 89903700 um Zeugenhinweise. Um den Täter zu ermitteln, setzt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ergreifung führen. PETA weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren verboten ist und einen Straftatbestand darstellt – das gilt ebenso für die nicht artgerechte Unterbringung und Versorgung, sowie die bewusste Unterlassung notwendiger Hilfeleistung. Zeugen, die Informationen zu dem Schlangenfund beisteuern können oder Hinweise zur Herkunft der Tiere haben, haben ebenso die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mail an PETA zu wenden – auch anonym.

„Wären die exotischen Tiere nicht gefunden worden, hätten sie kaum eine Überlebenschance gehabt“, sagt Judith Pein im Namen von PETA Deutschland e.V. „Wurden die Schlangen ausgesetzt, hat sich der Halter strafbar gemacht. Immer wieder werden Tiere von verantwortungslosen Menschen wie Wegwerfware behandelt. Häufig sind es Reptilien, deren Halter sich nicht ausreichend mit den Bedürfnissen der anspruchsvollen Lebewesen auseinandergesetzt haben, sodass ihnen dann Aufwand, Kosten und – im wahrsten Sinne – die Tiere selbst über den Kopf wachsen.“

PETA fordert ein generelles Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten. Eine artgerechte Haltung von Reptilien ist in Gefangenschaft nicht möglich. Zudem ist die Versorgung nicht nur extrem kostspielig, sie erfordert auch ein umfangreiches Wissen. Ein Großteil der in Deutschland gehaltenen Exoten stirbt frühzeitig, weil die Tiere nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Insbesondere im Sommer entkommen zahlreiche exotische Tiere aus ungesicherten Terrarien – darunter Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Für einige dieser Tiere sind die Überlebenschancen in Freiheit in unseren Breitengraden gering, andere wiederum machen heimischen Arten Konkurrenz. Außerdem können die Exoten zur Gefahr für Menschen werden: Wie mehrere Studien belegen, übertragen Reptilien häufig Salmonellen – etwa 90 Prozent der Tiere tragen die gefährlichen Erreger in sich. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von ortsuntypischen Tieren stammt.

PETA macht darauf aufmerksam, dass das Aussetzen von Tieren laut § 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und den Straftatbestand der Tierquälerei nach § 17 des Tierschutzgesetzes erfüllt. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Wer ein Tier findet und nicht sachkundig ist, sollte es nicht anfassen und umgehend die Polizei, Feuerwehr oder den örtlichen Tierschutzverein kontaktieren.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Reptilien
PETA.de/Reptilienchronik
PETA.de/Salmonellen
Terraristika-Info

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 683266-604, [email protected]
 
 

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