Zirkus Charles Knie in Hameln: PETA kritisiert Stadtverwaltung für Zulassung von Wildtier-Dressuren

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Hameln / Stuttgart, 23. März 2015 – Der für seine rücksichtslose Tierhaltung bekannte Zirkus Charles Knie gastiert ab morgen in Hameln. PETA Deutschland e.V. übt nun scharfe Kritik an der Stadtverwaltung für die Erteilung einer Gastspielgenehmigung. Denn der Zirkus lässt die Elefanten zwischen den häufigen Ortswechseln bis zu 16 Stunden auf den engen LKW-Transportern ausharren – eine Tortur für die sensiblen Rüsseltiere. Zudem werden die Elefanten während den Gastspielen jede Nacht an zwei Beinen im Stallzelt fixiert. PETA vorliegenden Informationen nach steht wegen des Verdachts auf Tierquälerei noch eine Gerichtsentscheidung gegen Elefantentrainer Errani vor dem Amtsgericht Darmstadt aus. Deshalb appellierte die Tierrechtsorganisation in einem Schreiben an die Stadtverwaltung und den Stadtrat, ein kommunales Wildtierverbot zu beschließen und künftig keine Zirkusse mehr zuzulassen, die bereits wegen Tierquälerei aktenkundig geworden sind.

„Elefanten und Raubkatzen haben im Zirkus nichts zu suchen. Aufgrund der jahrelangen tierquälerischen Haltung zeigen die grauen Riesen bei Zirkus Charles Knie bereits deutliche Verhaltensstörungen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Immer mehr Kommunen lassen Unternehmen mit Wildtier-Dressuren gar nicht erst zu, daran hätte sich die Hamelner Verwaltung ein Beispiel nehmen sollen.“

Dutzende Städte wie Köln, Erding oder Potsdam haben der Tierquälerei im Zirkus bereits eine Absage erteilt und Vermietungen von kommunalen Flächen an Zirkusbetriebe mit Wildtieren ausgeschlossen. Ein neues erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München vom August 2014 bestätigte die Rechtmäßigkeit einer solchen Maßnahme (Az. M 7 K 13.2449).

PETA kritisierte Zirkus Charles Knie und seinen derzeitig angestellten Elefantentrainer Elvis Errani in der Vergangenheit wiederholt. Auf seiner letztjährigen Tournee besuchte das Schaustellerunternehmen in nur acht Monaten über 40 Städte – oftmals nur für drei Tage. Die hohe Frequenz an Ortswechseln und die damit einhergehenden langen Standzeiten auf Transportern bedeuten einen besonders rücksichtslosen Umgang mit den rund 100 Tieren des Betriebes. Insbesondere Wildtiere wie Elefanten, Tiger oder Seelöwen leiden nach Auffassung der Tierrechtsorganisation erheblich unter diesen Strapazen.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können. 17 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.

Weitere Informationen:
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/Verbot-Wildtiere-im-Zirkus
PETA.de/Zirkus-Charles-Knie
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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