Aktuelle PETA-Ermittlungen enthüllen Tierquälerei bei der Produktion von Schleichkatzen-Kaffee (Kopi Luwak)

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Jakarta / Gerlingen, 18. September 2013 – Preise von 170 Euro pro Pfund bis 370 Euro pro Kilo sind nicht das einzig Geschmacklose an Kopi-Luwak-Kaffee. Die vermeintliche Rarität auf dem Kaffeemarkt, bisweilen auch unter der Bezeichnung Civet-Kaffee gehandelt, wird aus den Bohnen von Kaffeekirschen hergestellt, die zuvor von einer Schleichkatzenart, dem Fleckenmusang, gegessen und anschließend wieder ausgeschieden wurden. Im Rahmen einer aktuellen verdeckten Ermittlung auf verschiedenen Schleichkatzen-Farmen in Indonesien und auf den Philippinen – zwei der weltweit führenden Hersteller von Kopi-Luwak-Kaffee – dokumentierte PETA Asia Schleichkatzen, die an Hautkrankheiten litten und in deutlich zu kleinen, unsauberen Käfigen gehalten wurden. Wie die verdeckten Videoaufzeichnungen belegen, wiesen die Tiere zudem stereotypes und sich ständig wiederholendes Verhalten, wie zum Beispiel ununterbrochenes Hin- und Herlaufen, Kreisen oder das sogenannte „Head-Bobbing“ auf, beim dem die Tiere mit dem Kopf zittern bzw. wackeln. Alles Anzeichen dafür, dass die Wildfänge durch die Eintönigkeit der Gefangenschaft depressiv und schier wahnsinnig werden. Obgleich es so gut wie unmöglich ist, ein profitables Geschäft mit Kaffebohnen zu machen, für deren Produktion die Exkremente von Schleichkatzen in der freien Natur aufgesammelt werden, deklarieren einige Schleichkatzen-Farmer ihre Kaffeebohnen dennoch fälschlich als „Wildlese“.

„Die Vorstellung, Kaffee zu trinken, für den Kaffebohnen aus den Exkrementen von Tieren herausgewaschen wurden, ist an und für sich schon abstoßend genug. Doch die Produktion von Kopi-Luwak- bzw. Civet-Kaffee ist noch weitaus ekelerregender“, so Jason Baker, Vice President of International Operations bei PETA Asia. „Der Kauf dieses Kaffees, der unter unmittelbarer Tierquälerei entstanden ist, unterstützt die Misshandlung der Schleichkatzen. PETA fordert die Verbraucher daher auf, Kopi-Luwak- bzw. Civet-Kaffee konsequent zu meiden.“

In der freien Natur klettern Schleichkatzen auf der Suche nach den reifen Früchten der Kaffeepflanze gerne und häufig in Bäumen umher. In der Käfighaltung jedoch werden die Tiere mit weitaus größeren Mengen an reifen Kaffeekirschen gefüttert, als sie normalweise zu sich nehmen würden. Wie ein Farmer erklärte, werden Schleichkatzen im Schnitt drei Jahre in Käfigen gehalten und dann wieder in die Freiheit entlassen. Der physische und psychische Stress der Gefangenschaft und die mangelhafte Ernährung führen bei den Tieren zum Fellverlust. Wie ein anderer Farmer erläuterte, leiden Schleichkatzen, die gezwungen werden, unnatürlich hohe Mengen an Kaffekirschen zu essen, an ähnlichen Symptomen wie Menschen, die rauchen. Durch den Mangel an Vitaminen und Nährstoffen verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Tiere während ihrer Gefangenschaft offenbar massiv. Der gleiche Farmer vertraute dem PETA-Ermittler zudem an, dass manche Schleichkatzen selbst nach ihrer Freilassung nicht mehr überlebensfähig sind.

 

 
Schleichkatzen leiden in Käfighaltung für die Produktion von Kopi-Luwak-Kaffee/ © PETA Asia
 

 

 

Das druckfähige Motiv schicken wir auf Anfrage gerne zu.

Weiterführende Informationen und Videoaufzeichnungen der Ermittlung von PETA Asia:
PETA.de/Kopi-Luwak

Kontakt:
Judith Stich, 030 6832666-04, [email protected]

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