Erneut Wolf in Brandenburg erschossen – PETA bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

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Schwielochsee / Stuttgart, 13. Oktober 2015 – Schütze gesucht: Medienberichten zufolge entdeckte ein Pilzsammler am vergangenen Samstag in einem Waldstück im Goyatzer Ortsteil Siegadel in der Gemeinde Schwielochsee einen erschossenen Wolf. Das Tier wurde offenbar erst kurz zuvor getötet, denn sein Körper war beim Fund noch warm – es soll jetzt obduziert werden. Wölfe sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz in Deutschland streng geschützt, ihre Tötung stellt eine Straftat dar. Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt PETA Deutschland e.V. nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Tierquälers führen. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter 01520 7373341 an die Tierrechtsorganisation oder direkt an die Polizei. In den vergangenen Jahren wurden in Brandenburg bereits mehrere Wölfe erschossen oder geköpft; ihr Haupt galt dabei wahrscheinlich als vermeintliche Jagdtrophäe.
 
„Wir gehen davon aus, dass der Täter in lokalen Jägerkreisen zu finden ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Jägerschaft einen natürlichen Konkurrenten mit einem gezielten Schuss ausschalten“, so Judith Pein im Namen von PETA Deutschland e.V. „Seit Jahrhunderten setzen Waidmänner alles daran, die natürlichen Beutegreifer auszulöschen. Denn dann können sie ihre Jagdlust unter dem Deckmantel des Naturschutzes ungehindert ausleben.“

Über 100 Jahre hat die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland gedauert, nachdem er gnadenlos verfolgt und ausgerottet wurde. Die Maßnahmen zum Schutz der Tiere haben erste Erfolge gezeigt. Mittlerweile leben mindestens 25 Wolfsrudel in Deutschland, Platz gäbe es für etwa 400. Der Wolf hat sich in seinem einst natürlichen Verbreitungsgebiet noch nicht einmal vollständig angesiedelt und schon starten Jäger sowie einige Politiker – meist selbst Jäger – eine regelrechte Hetzkampagne gegen die streng geschützten Tiere. Das Ganze mit dem Ziel, dass der Wolf nach und nach seinen Schutzstatus verliert und als jagdbares Wild ins Jagdrecht aufgenommen wird.
 
PETA fordert ein Verbot der „Hobbyjagd“. Eine Reduktion des Wildtierbestandes durch Jäger ist nicht erforderlich. Auch namhafte Biologen wie Prof. Dr. Josef Reichholf von der TU München vertreten die Auffassung, dass waldbewohnende Tierpopulationen selbst zu Zeiten von Wolf und Bär durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten reguliert wurden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Jagd
PETA.de/Jagdunfaelle

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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