Erste Tierschutzdemo auf dem Cannstatter Wasen: PETA-ZWEI-Streetteam Stuttgart demonstriert inmitten des Volksfestes vor dem „Ponykarussell“

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Stuttgart, 25. September 2018 – Seit vielen Jahren setzt sich PETA gegen das „Ponykarussell“ auf dem Cannstatter-Wasen-Volksfest ein. Im Mai wurden mehr als 15.000 Unterschriften an Bürgermeister Dr. Schairer übergeben. Dennoch erlaubt die Stadt weiterhin das tierschutzwidrige Spektakel, bei dem die Ponys täglich über mehrere Stunden im Kreis laufend dem lauten Trubel ausgesetzt sind. Deswegen hat PETA bei der Stuttgarter Ordnungsbehörde nun unter Verweis auf entsprechende Gerichtsbeschlüsse eine Protestaktion unmittelbar vor dem „Ponykarussell“ durchgesetzt. Mit Pferdemasken, Schildern und Flugblättern wird das freiwillige PETA-ZWEI-Streetteam die Besucher über die Tierschutzproblematik informieren. Die Aktion findet am Freitag, den 12. Oktober, von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr gegenüber dem „Ponykarussell“ statt.
 
„Es liegt uns fern, die fröhliche Stimmung auf dem Wasen zu stören. Aber die Stadt lässt weiterhin zu, dass die Ponys auf dem Volksfest leiden. Daher bleibt uns keine andere Wahl, als den Protest inmitten des Geschehens zu tragen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Stuttgart sollte sich ein Beispiel an Städten wie Düsseldorf, Konstanz oder Duisburg nehmen, wo ‚Ponykarussells‘ nicht mehr zugelassen werden.“
 
Die Bevölkerung betrachtet „Ponykarussells“ auf Veranstaltungen ebenfalls zunehmend kritisch: Eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2015 ergab, dass rund zwei Drittel der Deutschen den Einsatz der Tiere für diese „Karussells“ als nicht tiergerecht empfinden. Nur 13 Prozent glauben, die Ansprüche der Pferde würden ausreichend erfüllt. Während 19 Prozent aller Befragten der Ansicht sind, dass das Ponyreiten auf Jahr- und Weihnachtsmärkten weiterhin zugelassen werden sollte, spricht sich eine deutliche Mehrheit von rund 59 Prozent für ein Verbot aus [1].
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die Wirbelsäulen und Beine der Tiere Experten zufolge nicht für stundenlanges Im-Kreis-Laufen ausgelegt sind. Für die Ponys ist auch die Stumpfsinnigkeit der Tätigkeit eine große seelische Belastung. Zudem wird Kindern ein falsches Bild von den Bedürfnissen der sensiblen Tiere vermittelt.
 
Immer mehr Experten sprechen sich gegen „Ponykarussells“ aus. Amtstierärztin Dr. Sabine Beckmann vom Kreisveterinäramt Gütersloh sagte 2010 in einem Interview: „Die derzeitige Praxis, die Ponys stundenlang in dieselbe Richtung trotten zu lassen, ist als absolut verhaltenswidrig einzustufen. Die Tiere leiden physisch und psychisch“ [2]. Auch das Positionspapier der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz ist eindeutig – insbesondere im Hinblick auf die erzieherische Wirkung sogenannter Ponykarussells: „Hervorgehoben werden muss zudem, dass den Kindern durch das stupide Im-Kreis-Laufen der Ponys ein Bild vom Pferd vermittelt wird, das aus der Sicht des ethischen Tierschutzes heute nicht mehr zeitgemäß ist“ [3].
 
[1] https://www.peta.de/mediadb/GfK-Umfrage-Ponykarussel-08.2015.pdf. (27.11.2017).
[2] Osterkamp, L. (2010): Nicht immer rechts herum. Kreis will den Kirmesponys helfen. In: Neue Westfälische. Online abrufbar unter: www.nw-news.de/owl/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/?em_cnt=3982214. (27.11.2017).
[3] Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (2008): Beurteilung von Ponyreitbahnen unter Tierschutzgesichtspunkten. Online abrufbar unter: http://www.tierschutz-tvt.de/index.php?id=50&no_cache=1&download=TVT-MB_116_Ponyreitbahnen__2008_.pdf&did=82. (27.11.2017).

Weitere Informationen:
PETA.de/Ponykarussell
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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