Essen: 89 stark verwahrloste Meerschweinchen in Tüten ausgesetzt – PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Essen / Stuttgart, 4. August 2016 – Suche nach Tierquäler: Medienberichten zufolge wurden im Essener Stadtgebiet insgesamt 89 stark verwahrloste Meerschweinchen an vier verschiedenen Stellen in Tüten ausgesetzt. 35 Tiere wurden am Dienstagabend vor einem Fachmarkt für Tierbedarf in der Feilenstraße gefunden. Hier wurden bereits im April 22 Meerschweinchen ebenfalls in einer Tüte entdeckt. Die an hoch ansteckendem Pilz erkrankten Meerschweinchen werden nun im Albert-Schweitzer-Tierheim gesund gepflegt. Einige der in den vergangenen Monaten ausgesetzten Meerschweinchen haben dem Bericht zufolge nicht überlebt. PETA setzt jetzt eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Tierquälers, der die Meerschweinchen aussetzte, führen. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können oder möglicherweise wissen, woher die Tiere stammen, haben die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520 73 733 41 oder per E-Mail an PETA zu wenden – auch anonym.

„PETA geht davon aus, dass es sich hier um denselben Täter handelt, der immer wieder Meerschweinchen schnell und scheinbar ohne Rücksicht auf die Tiere loswerden will“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Selbst wenn der Meerschweinchenhalter mit den Tieren überfordert ist und möglicherweise an der Krankheit ‚Animal Hoarding‘ leidet, so muss er dennoch genug Verantwortungsbewusstsein zeigen und ein Tierheim bzw. einen Tierschutzverein um Hilfe bitten. Die Tiere einfach in Tüten auszusetzen und einem ungewissen Schicksal zu überlassen, ist tierschutzwidrig und muss bestraft werden. Wären die Meerschweinchen nicht zeitnah gefunden worden, wären sie qualvoll gestorben.“
Einem tierischen Begleiter ein Zuhause zu geben, ist eine langfristige und verantwortungsvolle Aufgabe. Insbesondere Meerschweinchen werden oft als pflegeleichte, anspruchslose Tiere und „Spielgefährten“ für Kinder angeschafft – für die sozialen Tiere, die ursprünglich in Gruppen in Südamerika leben, eine folgenschwere Fehleinschätzung. Alle Jahre wieder werden tausende Tiere – besonders in der Ferienzeit und nach dem Weihnachtsfest – in den ohnehin schon überfüllten Tierheimen abgegeben. Im schlimmsten Fall werden sie einfach ausgesetzt. Ausgesetzte Tiere müssen umgehend der Polizei oder dem örtlichen Tierschutzverein gemeldet werden, weil sie sonst keine oder nur geringe Überlebenschancen haben.

Die Tierrechtsorganisation macht darauf aufmerksam, dass das Aussetzen von Tieren laut § 3 Tierschutzgesetz verboten ist und den Straftatbestand der Tierquälerei nach § 17 Tierschutzgesetz erfüllen kann. Dies kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Auch für die nicht artgerechte Unterbringung und Versorgung von Tieren sowie die bewusste Unterlassung notwendiger Hilfeleistung greifen gleiche Gesetze.

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Heimtierschutzgesetz
PETA.de/Animal-Hoarding

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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