Fotos und Video: Lebende Ferkel in Mülltonne „entsorgt“ – PETA erstattet Strafanzeige und fordert gerechte Strafe sowie lebenslängliches Tierhalteverbot für Bad Pyrmonter Landwirt

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Kein Einzelfall in landwirtschaftlicher Tierhaltung

Bad Pyrmont / Stuttgart, 30. September 2019 – Grausamer Fund: Mitte September gingen Spaziergänger an einem Schweinebetrieb in Bad Pyrmont vorbei und hörten Geräusche aus einer Mülltonne, die am Wegesrand stand. Was sie beim Öffnen der Tonne vorfanden, schockierte sie laut eigener Aussage zutiefst: Zwischen zahllosen toten Ferkeln, die in Plastiktüten eingewickelt waren, lag ein noch lebendes Schweinebaby. Die Zeugen berichteten zudem, dass einige Tierkinder in der Tonne noch warm waren und ihre Plastiktüten aussahen, als hätten sie versucht, sich aus ihnen zu befreien. Dies legt die Vermutung nahe, dass sie einen qualvollen Todeskampf in der Mülltonne erlebt haben. Für das noch lebende Ferkel kam auch jede Hilfe zu spät und es starb. PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Hannover Strafanzeige wegen Verstoßes gegen Paragraf 17 Nr. 1 und Nr. 2a und Nr. 2b des Tierschutzgesetzes (TierSchG) gegen den Landwirt erstattet. Außerdem fordert die Tierrechtsorganisation eine gerechte Strafe sowie ein lebenslängliches Tierhalteverbot für ihn. PETA weist zudem darauf hin, dass dies kein Einzelfall, sondern ein systembedingtes Problem in der Tierhaltung ist.

„Wir bei PETA sind tagtäglich Zeugen großen Tierleids. Doch die uns zugespielten Videoaufnahmen des lebenden Ferkels in der Mülltonne zwischen all seinen toten Artgenossen hat selbst die Erfahrensten unter uns extrem schockiert. Man kann sich kaum vorstellen, welcher Angst und welchen Schmerzen diese Tierbabys in den letzten Stunden und Minuten ihres Lebens ausgesetzt gewesen sein müssen“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Wer so unglaublich kaltherzig und tierschutzwidrig mit Lebewesen umgeht, dem muss die Genehmigung zur Tierhaltung entzogen werden.“

Hintergrundinformationen
Es ist keine Ausnahme, dass lebensfähige Ferkel getötet und wie Müll entsorgt werden. Letzteres trifft auch auf Schweinebabys zu, die ohne menschliches Zutun sterben. Das Problem ist systembedingt. Schweinemütter wurden in den letzten Jahren auf immer mehr Nachwuchs gezüchtet, um mehr Geld einzubringen. Dabei wurden ihnen sogar weitere Rippenpaare angezüchtet. [1] Jedoch haben die Tiere meist nicht ausreichend Zitzen, um all ihre Babys zu versorgen. Zudem kommen bei der unnatürlich hohen Anzahl an Ferkeln bei nahezu jeder Geburt auch schwächere Tiere zur Welt. Diese nehmen oft nicht so schnell zu wie ihre Geschwister und würden eine intensivere Pflege benötigen. Auch wenn es laut Gesetz verboten ist, ein Tier aus wirtschaftlichen Gründen zu töten, ist es in der industriellen Tierhaltung doch Alltag.
Allein in Deutschland werden jedes Jahr fast 60 Millionen Schweine in Schlachtfabriken getötet. 13,6 Millionen landen in Tierkörperbeseitigungsanlagen.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

[1] Wilfried Brade, Gerhard Flachowsky (2006): Schweinezucht und Schweinefleischerzeugung. Empfehlungen für die Praxis. Sonderheft 296. Abrufbar unter: https://d-nb.info/982372450/34. (18.09.2019).

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Diese Bilder zeigen keinen Einzelfall in der landwirtschaftlichen Tierhaltung.  / © PETA Deutschland e.V.

Die Motive stehen hier zum Download zur Verfügung.

Das Video finden Sie hier. Auf Anfrage stellen wir es Ihnen gerne zur Verfügung. 

Weitere Informationen:
PETA.de/Ferkel-Muelltonne
PETA.de/Kloeckner-Kastenstaende
PETA.de/Schweine
PETA.de/Tierkoerperbeseitigungsanlagen
Veganstart.de

Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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