Fürfeld: Sieben Rehkitze bei landwirtschaftlichen Arbeiten getötet – PETA erstattet Strafanzeige

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Fürfeld / Stuttgart, 24. Juni 2016 – Tod durch Messer der Landwirtschaftsmaschinerie: Die Tierrechtsorganisation PETA hat nach dem Tod von sieben Rehkitzen auf einem Acker in Fürfeld bei der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach Strafanzeige gegen alle an der Mahd beteiligten Personen gestellt. Einem Medienbericht zufolge beauftragte der zuständige Landwirt einen Mitarbeiter, das Feldstück umzubrechen. Da ein Gewitter drohte, habe der Mann versäumt, zuvor den Acker nach Tieren abzusuchen. Ein Jagdpächter fand nach der Mahd insgesamt sieben getötete Rehkitze. Der Vorwurf gegen die Beanzeigten lautet: Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen das Naturschutzgesetz und das Strafgesetzbuch.
 
„Es ist allgemein bekannt, dass Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, von den scharfen Klingen der Mähmaschine aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt werden“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Wer keine ausreichenden Schutzmaßnahmen vor und während der Mahd trifft, nimmt den Tod der Tiere ganz offensichtlich in Kauf.“
 
Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut Naturschutzgesetz, dass wild lebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder getötet werden dürfen. Die Beanzeigten hätten den Tod der Tiere durch Vorsichtsmaßnahmen vor oder während der Mahd verhindern können. Zudem wurden die schwer verletzten Rehkitze auf dem Feld zurückgelassen, ohne Hilfe zu holen, und wurden so vermutlich langem Leiden und großen Schmerzen ausgesetzt, bis sie schließlich starben.
Landwirte sind dazu verpflichtet, den zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu informieren, damit dieser entsprechende Vorkehrungen treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich etwa 100.000 Rehe durch Mähmaschinenarbeiten schwer verletzt oder getötet. Der sogenannte „Drückinstinkt“ der Jungtiere führt dazu, dass Rehkitze bei drohender Gefahr statt zu fliehen meist bewegungslos auf dem Boden verharren und auf ihre Tarnung vertrauen. Tiergerechte und kostengünstige Vergrämungsmaßnahmen, wie flatternde Bänder oder Duftzäune, schrecken Rehmütter auf und führen dazu, dass sie für ihren Nachwuchs ein besseres Versteck suchen. Weitere Möglichkeiten sind der Einsatz von Hunden oder modernen Infrarotsensoren – den sogenannten „Wildrettern“ –, mit denen die Felder abgesucht werden können.
Die Tierrechtsorganisation zeigte in der Vergangenheit wiederholt Landwirte wegen solcher Unterlassungshandlungen an, denn nach einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts Biedenkopf ist dieses Vorgehen strafbar.
 
 
Bild 1: Ähnlicher Fall: Bei der Mahd getötetes Rehkitz / © PETA
Bild 2: Tödliche Verletzungen durch die Messer eines Kreiselmähers / © PETA
 
Auf Anfrage senden wir diese Motive sowie weitere Bilder in druckfähiger Qualität gerne zu.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Maehtod
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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