Gießen: Tierquäler schießt mit Blasrohr-Pfeil auf Taube – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Gießen / Stuttgart, 14. März 2019 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge fand eine Passantin am 23. Februar eine verletzte Taube im Gießener Seltersweg und brachte sie in eine Vogelklinik. Hier wurde dem Tier ein 15 Zentimeter langer Blasrohr-Pfeil entfernt. Die Taube konnte mittlerweile wieder gesund in die Freiheit entlassen werden. Bei dem Blasrohr handelt es sich möglicherweise um ein Spielgerät, welches im Handel erworben werden kann. Die Polizei ermittelt und nimmt unter der Telefonnummer 0641-7006-3755 Zeugenhinweise entgegen.

PETA setzt Belohnung aus
Um den Täter zu finden, setzt die Tierschutzorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die zu seiner Verurteilung führen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym.
 
„Wir appellieren an alle Gießener Bürger mitzuhelfen, diesen brutalen Übergriff auf die friedvolle Taube aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Derartige Täter zu überführen ist oft schwer, da sie agieren, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Daher kann es in solchen Fällen auf den noch so unwichtig erscheinenden Hinweis ankommen. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Menschen anregen, noch einmal darüber nachzudenken, ob sie etwas Ungewöhnliches bemerkt haben, und dafür sensibilisieren, auf verletzte Tiere zu achten. Wer Vögel zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder sogenannten „Brieftauben“. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In unseren Innenstädten finden die Vögel nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre,  obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierschutzorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 
PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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