Klimanotstand in Konstanz ausgerufen: PETA appelliert an Kommunalpolitiker, Treibhausgase durch rein veganes Angebot in öffentlichen Kantinen zu reduzieren

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Konstanz / Stuttgart, 17. Mai 2019 – Mit pflanzlicher Ernährung die Umwelt schützen: Am 2. Mai hat Konstanz als erste deutsche Stadt den Klimanotstand ausgerufen und dem Klimaschutz somit eine hohe Priorität zuerkannt. Die Kommunalpolitiker wollen nun konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Emissionen klimaschädlicher Gase zu senken. Vor diesem Hintergrund plädiert PETA in einem Brief an Oberbürgermeister Ulrich Burchardt und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien im Gemeinderat dafür, ein ausschließlich veganes Angebot in öffentlichen Einrichtungen und Kantinen einzuführen.
 
„Die Erzeugung tierischer Produkte, allen voran Fleisch und Milch, hat katastrophale Folgen – nicht nur für die Tiere, sondern auch für das Klima“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die Umstellung des öffentlichen Angebots auf ausschließlich vegane Speisen wäre eine effektive Maßnahme und auch ein deutliches Zeichen dafür, dass es die Stadt mit ihrem Engagement für den Klimaschutz wirklich ernst meint.“
 
Reduktion von Emissionen durch vegane Ernährung
Eine im Januar veröffentlichte Studie der Universität Oxford zeigt, dass eine vegane Lebensweise zwei Tonnen Treibhausgase pro Person und Jahr einspart [1]. Schon 2016 belegte eine Oxford-Studie, dass rund 70 Prozent der durch Ernährung erzeugten Emissionen durch eine vegane Lebensweise wegfallen könnten [2]. Einer Einschätzung des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge würden mit einer rein pflanzlichen Ernährung in Deutschland jährlich über 91 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalent eingespart werden [3]. Der Report des Think Tanks Chatham House spricht sogar von einer Notwendigkeit politischer Maßnahmen für eine Ernährungsänderung, um die Klimaschutzziele für 2050 noch erreichen zu können [4]. Eine rein vegane Ernährung ist eine der effizientesten Maßnahmen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und die Zerstörung des Regenwaldes für Futtermittel sowie die hiesige Gewässerbelastung mit Nitraten einzudämmen.
 
Auswirkungen tierischer Produkte auf Mensch und Umwelt
Laut aktuellen Studien erzeugt der Ernährungssektor rund 30 Prozent aller Treibhausgasemissionen – für den größten Teil ist die Tierwirtschaft verantwortlich [5]. Deutschlandweit sterben einer Max-Planck-Studie zufolge jährlich etwa 50.000 Menschen an der durch landwirtschaftliche Tierhaltung verursachten Feinstaubbelastung [6]. Die Emissionen entstehen zum einen direkt durch den Verdauungsprozess oder die Ausscheidungen der Tiere, zum anderen indirekt durch die Abholzung von Wäldern für den Futtermittelanbau und Landnutzungsänderungen.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Fleisch auf dem Teller bedeutet, dass ein Lebewesen mutwillig getötet wurde. Vegane Lebensmittel hingegen sind sowohl tier- als auch umweltfreundlich. Die Tierschutzorganisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Spiegel (2019): Jeder Veganer spart jährlich zwei Tonnen an Treibhausgasen. Online abrufbar unter: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html.
[2] Springmann, Marco et. al (2016): Analysis and valuation of the health and climate change cobenefits of dietary change. National Academy of Sciences.
[3] Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz und Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik beim BMEL (2016): Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung. Gutachten. Berlin.
[4] Wellesley, Laura; Happer, Catherine; Froggat, Antony (2015): Changing Climate, Changing Dies – Pathways to Lower Meat Consumption. Chatham House Report, the Royal Institute of International Affairs. London.
[5] Willett, W./Rockström, J./Loken, B./ Springmann, M./ Lang, T./ Vermeulen, S. J./et al. (2019): Food in the Anthropocene: the EAT–Lancet Commission on healthy diets from sustainable food systems.
[6] NDR (2019): Studie: Feinstaub-Tote durch Landwirtschaft. Online abrufbar unter: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Studie-Feinstaub-Tote-durch-Landwirtschaft,feinstaubbelastung100.html.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Klimaschutz
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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