Mit Rasierklingen präparierte Köder in Karlsdorf-Neuthard gefunden – PETA bietet nun 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

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Karlsruhe / Stuttgart, 29. April 2016 – Erneut Anschläge auf Hunde im Kreis Karlsruhe: Einer Polizeimeldung zufolge fanden Mitarbeiter der Gemeinde und Beamte des Polizeipostens Karlsdorf-Neuthard bei routinemäßigen Überprüfungen aufgrund früherer Vorfälle am Mittwochmorgen erneut vier mit Rasierklingen gespickte Hackfleischköder im Bereich des Kieswerks beim Baggersee. Zudem meldete ein Spaziergänger gegen 10.00 Uhr ebenfalls den Fund von zwei präparierten Hackfleischklumpen, die entlang der alten Bundesstraße zwischen Saalbachkanal und dem Schützenhaus ausgelegt waren. Gegen 18.00 Uhr wurde ein weiterer Köder an einem Weg im Bereich des Friedhofes gefunden. Die Polizei bittet Tierhalter in Karlsdorf-Neuthard daher um erhöhte Vorsicht. Der Fachdienst zur Bekämpfung von Gewerbe- und Umweltstraftaten beim Polizeipräsidium Karlsruhe ermittelt. Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Telefonnummer  07251 42 76 0 mit dem Polizeiposten Karlsdorf-Neuthard in Verbindung zu setzen. Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Tierquälers führen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, haben auch die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mail an die Tierrechtsorganisation zu wenden – auch anonym. PETA weist darauf hin, dass die Halter von Hunden, die Opfer von Giftködern wurden, in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten sollten. Auch weitere Funde von präparierten Ködern sollten umgehend der Behörde gemeldet werden. Bereits im Januar wurden 143 Giftköder im Bereich des Baggersees gefunden.

„Es ist erschreckend, dass in Karlsdorf-Neuthard schon wieder Anschläge auf Hunde verübt wurden. Der Täter nimmt in Kauf oder beabsichtigt sogar, dass die Opfer Schmerzen leider oder unter großen Qualen sterben. Der Tierquäler muss schnellstmöglich gefasst werden, damit die Vierbeiner wieder sorglos spazieren geführt werden können“, betont Judith Pein im Namen von PETA. „Neben der Gefährdung für Hunde stellen Giftköder auch eine Gefahr für Kinder und freilebende Tiere dar. Hundehalter sollten bei Spaziergängen jetzt besonders aufmerksam sein und im Falle eines Verdachts auf Verzehr von präparierten Ködern umgehend einen Tierarzt aufsuchen.“

PETAs Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Grundsätzlich fordert PETA die Einführung eines zentralen Meldesystems für Anschläge dieser Art. Durch eine Registrierung könnte die Bevölkerung frühzeitig über Köderwarnungen und Gefahrenschwerpunkte informiert werden, um Kinder und Tiere somit besser schützen zu können. Zugleich würde durch eine stringente Dokumentation der Fälle deutlich, wie häufig Hunde Opfer von Delikten werden.

Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.

Tierquälerei ist eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit
PETA.de/Heimtierschutzgesetz

Das Video zur ersten Hilfe beim Hund:
PETA.de/Erste-Hilfe-für-den-Hund

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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