Nach Kutschenunfall in Oberwiesenthal: Drei Frauen und zwei Pferde verletzt – PETA fordert Pferdekutschenverbot von Landrat Vogel

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Oberwiesenthal / Stuttgart, 16. Dezember 2014 – Erneut Pferde vor Kutsche durchgegangen: Am Sonntagnachmittag kam es auf dem Weihnachtsmarkt in Oberwiesenthal zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem eine Frau schwer verletzt wurde. Zwei weitere Insassinnen und beide vor die Kutsche gespannte Pferde trugen ebenfalls Verletzungen davon. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat jetzt Landrat Frank Vogel gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Erzgebirgskreis zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Medienberichten zufolge gingen die Tiere aufgrund eines Knalls durch, als der Kutscher den Fahrgästen beim Aussteigen half. Die Pferde rannten über eine Leitplanke und stürzten den Abhang hinunter. Dabei kippte die Kutsche mit den Insassinnen um und blieb vor dem Abhang liegen. PETA veröffentlichte Anfang 2014 das dritte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschen-Unfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 50 Vorfällen wurden im vergangenen Jahr insgesamt fünf Menschen und sechs Pferde getötet, 98 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt. Für 2014 zeichnet sich erneut ein bedenklicher Unfallrekord ab.
 
„Die Risiken bei Kutschfahrten sind unkontrollierbar, denn Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin bei PETA Deutschland e.V. „Pferdekutschen verfügen weder über sichere Bremssysteme, noch über eine Knautschzone. Schwere Unfälle sind daher vorprogrammiert. Pferden, die Kutschen ziehen, wird zudem jede natürliche Lebensweise abgesprochen. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist daher ein Verbot von Kutschfahrten.“
 
In Rothenburg ob der Tauber wurde bereits im August 2010 das Pferdekutschenverbot vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof bestätigt.
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfälle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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