Sehnsucht nach Freiheit mit dem Leben bezahlt: PETA kritisiert Nationalpark Bayerischer Wald nach Wolfstötung

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Landkreis Regen / Stuttgart, 9. Oktober 2017 – Am vergangenen Freitag entkamen sechs Wölfe aus ihrem Gehege im Landkreis Regen, das von dem Nationalpark Bayerischer Wald betrieben wird. Ein Tier wurde von Jägern erschossen, ein weiteres von einem Zug überfahren; vier Wölfe befinden sich noch auf der Flucht. Die Tierrechtsorganisation PETA übt nun scharfe Kritik an den Verantwortlichen des Nationalparks. Durch die artwidrige Haltung in kleinen Gehegen nutzen gefährliche Wildtierarten wie Wölfe oder Bären ihrer Natur entsprechend jede sich bietende Gelegenheit, ihrem Gefängnis zu entkommen. Trotz angeblich hoher Sicherheitsstandards brechen immer wieder Tiere aus und töten Menschen oder werden selbst getötet. In der Natur leben Wolfsrudel in Revieren, die 250 Quadratkilometer umfassen. Da die Tiere rein zu Unterhaltungszwecken eingesperrt werden, fordert PETA ein Ende der Haltung von Wildtieren in Wildparks und Zoos.
 
„Die Wölfe wollten einfach frei sein – und schon zwei von ihnen bezahlten dafür mit ihrem Leben. Weitere Ausbrüche können nur verhindert werden, wenn die Tiere künftig nicht mehr für die Schaulust von Besuchern eingesperrt werden“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Es gibt keinen Grund, Wölfe in viel zu kleine Gehege zu sperren, um sie angaffen zu lassen.“
 
In Wildparks und Zoos geborene Tierarten wie Wölfe, Bären oder Großkatzen können in der Regel nicht ausgewildert werden, weil sie nie gelernt haben, in der Natur zu überleben. Einen Beitrag zum Artenschutz oder zur Bildung leisten diese Einrichtungen mit dem Einsperren der Tiere nicht. Teilweise verhaltensgestörte Tiere in kleinen Gehegen zu betrachten, vermittelt Kindern weder Wissen noch Verständnis für den Artenschutz.
 
Die Liste der Ausbrüche gefährlicher Tiere in Zoos und Wildparks wächst Jahr für Jahr – ein Auszug: Im September dieses Jahres entkam ein Wolf aus seinem Gehege im Wildpark Anholter Schweiz. Das Tier wurde durch Gewehrkugeln getötet. Im März brach ein Bär aus seinem Gehege im Osnabrücker Zoo aus und wurde von einem Zoomitarbeiter erschossen. Im September 2016 wurde im Zoo Leipzig ein Löwe erschossen, nachdem zwei der Tiere aus ihrem Gehege entkommen konnten. Ebenfalls 2016 brach ein Löwe aus einem Wildpark im brandenburgischen Baruth/Mark aus. Das Tier wurde wieder eingefangen. 2013 tötete ein Tiger einen Tierpfleger im Allwetterzoo Münster, ein Jahr zuvor verletzte ein Tiger im Kölner Zoo eine Wärterin tödlich. Seit Anfang 2012 konnten bei drei weiteren Vorfällen Geparden im Kölner Zoo, im Erfurter Zoo und dem Tiergarten Nürnberg ausbrechen. Im Juli 2012 entkam der Zoo Hannover nur knapp einer Katastrophe: Fünf Schimpansen brachen aus und liefen zwischen den Besuchern umher.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/ZooIrrtuemer

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]
 

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