Bildung mit Haken: PETA kritisiert Zusammenarbeit des Bildungsministeriums mit Landesanglerverband – Waffen dürfen an Schulen nicht erlaubt sein

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Schwerin / Stuttgart, 25. September 2018 – PETA kritisiert, dass das Angeln in Mecklenburg-Vorpommern von nun an zum regulären Angebot an Ganztagsschulen gehört. Der Landesanglerverband unterzeichnete Anfang September die Kooperationsinitiative für ganztägiges Lernen im Landesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schwerin. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun an Eltern und Schüler, die Angel-AG nicht zu besuchen.
 
„Naturschutz ist mit der Waffe in der Hand nicht möglich, sondern nur mit Fernglas, Fotoapparat oder einer Mülltüte“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Jegliche Art von Gewalt, ob gegen Menschen oder Tiere, darf an Schulen nicht gelehrt oder von ihnen unterstützt werden.“
 
Der Landesanglerverband in Mecklenburg-Vorpommern behauptet, „Kindern den Weg in die Natur aufzeigen“ und ihnen den Umweltschutz nahelegen zu wollen. PETA betont den Widerspruch, wenn tatsächlich einem empfindungsfähigen Lebewesen ein Haken durch den Mund gebohrt und es – oft noch bei Bewusstsein – mit dem Messer aufgeschnitten wird. PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass es zahlreiche gewaltfreie Möglichkeiten gibt, die Umwelt mit Schülern zu erforschen. So könnten Schulen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Müll aus den Gewässern fischen, Tiere und Pflanzen bestimmen oder in der Natur Sport treiben.
 
Heutzutage ist bekannt, dass ein Fisch ein „Jemand“ ist und kein „Etwas“. Fische haben ein komplexes Sozialleben und schließen teils enge Freundschaften. Manche Fische singen wie Vögel in der Morgendämmerung im Chor, andere schützen ihre Jungen, indem sie den Nachwuchs bei Gefahr in den Mund nehmen oder wochenlang die Eier bewachen [1]. Vor allem aber: Sie spüren Angst, Stress und Schmerz. Neben internationalen wissenschaftlichen Studien kommt auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, in seiner Stellungnahme für die Bundesregierung zu dem Fazit, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten.“ [2]
 
[1] http://us.macmillan.com/books/9780374714338.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
PETAKids.de
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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