PETA zeigt Ichenheimer Königsfischer an: Wettangeln verstößt gegen das Tierschutzgesetz

PETA Logo

Neuried / Stuttgart, 4. August 2016 – Sie zappeln am Haken, ringen nach Luft und kämpfen um ihr Leben – vergeblich: Zahlreiche Fische wurden Ende Juli beim Königsfischen des Angelvereins Ichenheim e.V. getötet. Die Tierrechtsorganisation PETA sieht in dieser Veranstaltung einen Verstoß gegen § 17 Nr. 1 des Tierschutzgesetzes, denn die Tötung der Tiere erfolgte ohne einen gerechtfertigten Grund im Sinne des Gesetzes. Laut Kommentar zum Tierschutzgesetz muss der alleinige Grund des Angelns im Nahrungserwerb liegen. Daher hat PETA nun bei der Staatsanwaltschaft Offenburg Anzeige gegen alle Ichenheimer Königsfischer, Teilnehmer und Organisatoren erstattet. Die Tierrechtsorganisation verweist in ihrer Anzeige auf die Verfügungen der Staatsanwaltschaft Münster vom 19.03.2014 (Az.: 540 Js 1433/13) und der Staatsanwaltschaft Würzburg vom 13.07.2015 (Az.: 612Js 12165/14), in denen ebenfalls ausdrücklich festgestellt wird, dass es sich beim Wettfischen um eine strafbare Handlung handelt – und zwar selbst dann, wenn der Fisch anschließend verzehrt wird.
 
„Könnten Fische ihre Schmerzen durch laute Schreie ausdrücken, würde niemand mehr behaupten, Angeln sei eine Beschäftigung, die der Entspannung und Erholung dient“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Das Töten von Fischen als ‚Sportveranstaltung‘ zu klassifizieren, ist respektlos und verstößt gegen das Tierschutzgesetz.“
 
PETA veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sportfischerei“ mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und drückt Sie unter Wasser, wo Sie nicht mehr atmen können.“ Dabei zeigen Fische eindeutige Reaktionen auf Stress und Schmerz. Die Biologin Lynne Sneddon fand bei Regenbogenforellen mehr als 20 Schmerzrezeptoren rund um den Mund und den Kopf [1], also genau dort, wo sich der Angelhaken durch das Gewebe der Fische bohrt. Fische sind individuelle Persönlichkeiten, die nicht nur körperliche Schmerzen empfinden, sondern auch Emotionen [2]. Daher spricht sich PETA generell gegen Fischfang aus und klärt in der Kampagne „Rettet die Fische!" über die empfindsamen Wasserbewohner auf.
 
[1] Sneddon et al. (2003): http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/270/1520/1115.
[2] Rey et al. (2015): http://rspb.royalsocietypublishing.org/content/282/1819/20152266.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Fische
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren