Pferde der Show „Apassionata“ auf Autobahn verunglückt: PETA übt scharfe Kritik an Showkonzept und fordert Ende der Veranstaltungen

PETA Logo

Chemnitz / Stuttgart, 12. Mai 2017 – Auf der A72, Höhe Autobahnkreuz Chemnitz, ist am Donnerstagnachmittag ein Transporter der reisenden Pferdeshow „Apassionata“ verunglückt. Bei dem Unfall wurden mehrere Pferde verletzt. Die Tierrechtsorganisation PETA übt jetzt scharfe Kritik an den Veranstaltern des Zirkusbetriebs für das ständige Umherkarren von Pferden auf Lkws. Auch ohne Unfallgefahr ist das Konzept des Showbetriebs alles andere als tiergerecht: Anstatt auf grünen Wiesen müssen die sensiblen Lauftiere einen großen Teil ihres Lebens auf der Autobahn in engen Transportern verbringen. Am Gastspielort angekommen, erwarten die Pferde mangelhafte Haltungsbedingungen sowie eine von Druck und Zwang geprägte Vorführung. PETA appelliert an die Chemnitzer Bürger, die Veranstaltung zu meiden.

„Pferde gehören weder auf die Autobahn, noch in enge Innenstadtplätze oder eine laute Show, in der sie halsbrecherische Kunststücke aufführen müssen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Wir fordern die Verantwortlichen auf, den Pferdezirkus zu beenden.“

Mehrere Besuche von PETA bei „Apassionata“ in den vergangenen Jahren offenbarten, dass die Pferde bei lauter Musik und flackernden Lichteffekten durch druckvoll in den Mund gezogene, scharfe „Gebisse“ und die sogenannte Rollkur – eine schmerzhafte Überdehnung des Pferdehalses in Richtung der Brust für die völlige Kontrolle über das Tier – zu leidverursachenden Dressurnummern gezwungen werden. Das rasante Tempo in der engen Arena und die Akrobatik am und auf dem Pferderücken bergen Verletzungsgefahren für Tier und Mensch; Stürze sind daher keine Seltenheit. Neben den Qualen in der Show stellen auch der Transport und die Unterbringung eine große Belastung für die bewegungsfreudigen Tiere dar: Die Pferde stehen dicht nebeneinander gedrängt in den Transportern, die sie durch Deutschland und sogar ins Ausland fahren. An den Gastspielorten angekommen, verbringen die Tiere den Großteil des Tages in Boxen.

Unter natürlichen Bedingungen leben Pferde in Herden und bewegen sich bis zu 16 Stunden täglich. Bewegungsmangel kann mittelfristig Verhaltensstörungen und Schäden an Muskeln, Sehnen und Skelett verursachen – die Selbstreinigungsmechanismen der Atemwege und der gesamte Stoffwechsel werden durch die ständige Haltung in Boxen und auf Lkws beeinträchtigt. Pferde benötigen neben ausreichend Auslauf – vorzugsweise in einer Aktiv- oder Offenstallhaltung – auch gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd kann in guter Haltung 35 Lebensjahre und mehr erreichen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

Kontakt

Kontakt
Kopieren