Pony-Schinderei auf der Düsseldorfer Rheinkirmes – PETA appelliert an Oberbürgermeister Thomas Geisel

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Düsseldorf / Stuttgart, 17. Juli 2014 – Auf der Rheinkirmes in Düsseldorf ist dieses Jahr erneut ein „Ponykarussell“ zugelassen. Zahlreichen Meldungen und aktuellem Videomaterial zufolge werden dort sichtlich erschöpfte Tiere eingesetzt und dabei die behördlichen Tierschutzleitlinien nicht eingehalten. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. kritisiert den rücksichtslosen Umgang mit den Ponys aufs Schärfste, denn die Wirbelsäule und die Beine von Ponys und Pferden sind nicht für stundenlanges Im-Kreis-Laufen ausgelegt. Schmerzhafte Gelenk- und Wirbelschäden sind häufig die Folge. PETA appellierte jetzt in einem Schreiben an den neuen Oberbürgermeister Thomas Geisel und an die Ratsfraktionen der Stadt, „Ponykarussells“ künftig nicht mehr in Düsseldorf zuzulassen.
 
„Für die Ponys ist das sogenannte Ponykarussell alles andere als Spaß. Die Tiere werden für einen kurzen Kinderspaß ihr Leben lang als Rondellmaschinen missbraucht“, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Selbst die vorgeschriebenen Pausenzeiten – gerade mal alle vier Stunden – kann aus Kapazitätsgründen kein Amtsveterinär überwachen.“
 
Immer mehr Amtstierärzte, Tierärzte und Experten sprechen sich gegen die monotonen Ponykarussells aus. Amtstierärztin Dr. Sabine Beckmann vom Kreisveterinäramt Gütersloh sagte 2010 in einem Interview: "Die derzeitige Praxis, die Ponys stundenlang in dieselbe Richtung trotten zu lassen, ist als absolut verhaltenswidrig einzustufen. Die Tiere leiden physisch und psychisch." Der durch Publikationen und Kolumnen bekannte österreichische Tierarzt Dr. Hans Christ warnt ebenfalls vor den gesundheitsschädlichen Auswirkungen von Ponykarussells: „Durch die fortgesetzte einseitige Kreisbewegung kommt es unweigerlich, ungeachtet etwaiger Erholungspausen, im Laufe der Zeit zu Schäden im Bewegungsapparat (ungleiche Beanspruchung der Gelenke, Bänder und der Wirbelsäule) […] Die Stereotypie des Tätigkeitsmusters und die damit verbundene Reizarmut stellt für die Tiere eine zusätzliche, psychische Belastung dar!“
 
Auch das Positionspapier der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz ist eindeutig, besonders was die erzieherische Wirkung solcher „Ponykarussells“ anbelangt: „Hervorgehoben werden muss zudem, dass den Kindern durch das stupide Im-Kreis-Laufen der Ponys ein Bild vom Pferd vermittelt wird, das aus der Sicht des ethischen Tierschutzes heute nicht mehr zeitgemäß ist.“
 
Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 

Informationen für Kinder und Jugendliche über das Ponyreiten:
PETAkids.de/Ponyreiten
 
Positionspapier der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz:
Hier klicken
 
Kontakt:
Sylvie Bunz, 49 (0)711 860 591 528, [email protected]

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