„Raubwildwochen“ in Schwanau: PETA übt wegen sinnloser Tötungen scharfe Kritik an Hegering und Niederwildhegegemeinschaft der Jägervereinigung Lahr e.V.

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Tierschutzorganisation fordert Verbot der Fuchsjagd in Baden-Württemberg

 
Schwanau / Stuttgart, 31. Juli 2019 – Vom 1. bis 18. August finden die sogenannten Artenschutz- und Raubwildwochen des Hegerings Feld und der Niederwildhegegemeinschaft Ried der Jägervereinigung Lahr e.V. statt. Unter dem Deckmantel des Artenschutzes wollen die Jäger möglichst viele Alt-Füchse, Alt-Dachse, Nutrias, Rabenkrähen und Elstern töten. Die erschossenen Tiere sollen beim „Streckelegen“ am 18. August am Karl-Otto-Platz in Ottenheim (Gemeinde Schwanau) zur Schau gestellt werden. PETA übt scharfe Kritik an den Jägern, da laut Tierschutzgesetz ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen muss, der bei dieser flächendeckenden Jagd nicht gegeben ist. Die Tierschutzorganisation fordert die baden-württembergische Landesregierung auf, als ersten Schritt zumindest die tierschutzwidrige Fuchsjagd zu verbieten. Zudem appelliert PETA an die Jäger der Gemeinde Schwanau, die Jagd auf die Tiere aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen und Respekt vor dem Leben zu zeigen.
 
„Bundesweit töten Hobbyjäger jährlich über 400.000 Füchse – davon allein in Baden-Württemberg mehr als 54.000 Tiere. Das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei. Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten, wie beispielsweise dem Feldhasen, sind größtenteils auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Zudem töten Jäger in Baden-Württemberg selbst jedes Jahr über 6.000 Feldhasen“, so Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Ein Verbot der Fuchsjagd ist längst überfällig. Die Grüne Landesregierung muss endlich handeln.“
 
Füchse dienen den Hobbyjägern hauptsächlich als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für ihre massenhafte Bejagung [1, 2]. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden.
Den Tieren wird mittels Fallen, Gewehren und der grausamen Baujagd nachgestellt. Häufig werden sie dabei nur angeschossen und sterben langsam und qualvoll. Jäger hängen den für das Ökosystem unerlässlichen Wildtieren bewusst ein schlechtes Image an, um ihrem blutigen Hobby nachzugehen.
 
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Fuchsjagdverbot durchgesetzt. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd in Deutschland ist längst überfällig.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Baker, P./Harris, S./White, P. (2006): After the hunt: The future for foxes in Britain. Report. University of Bristol/University of York.
[2] Baker, P./Harris, S. (2006): Does culling reduce fox (Vulpes vulpes) density in commercial forests in Wales, UK? Springer-Verlag, 2005.
 
Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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