Schramberg: Taube mit Luftgewehr beschossen – PETA setzt 1000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Schramberg / Stuttgart, 24. Mai 2019 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge schoss ein Unbekannter vergangenen Mittwoch gegen 20 Uhr in der Berneckstraße, im Bereich zwischen Parktorweg und Josef-Andre-Straße, mit einem Luftgewehr auf eine Taube. Diese wurde so schwer verletzt, dass ihr ein Flügel amputiert werden musste. Der Vogel wird derzeit von einem Tierschutzverein gepflegt. Das Polizeirevier Schramberg ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und nimmt unter der Telefonnummer 07422-27010 Zeugenhinweise entgegen.
 
PETA setzt Belohnung aus
Um den Fall aufzuklären, setzt PETA nun eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise, die den Tierquäler überführen, aus. Zeugen werden gebeten, sich an die Polizei zu wenden und können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei der Tierschutzorganisation melden – auch anonym.
 
„Der Unbekannte, der auf die Taube geschossen hat, muss gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder auch Menschen verletzt werden“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Es kann nicht sein, dass jemand mit einer Druckluftwaffe auf wehrlose Vögel schießt. Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Arbeit der Polizei unterstützen und Menschen für das Thema Tierquälerei sensibilisieren. Auch Tauben müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Wer Tiere zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück. Weitere Funde verletzter Tauben sollten unbedingt der Polizei gemeldet werden.“
 
Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.
 
Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder so genannten „Brieftauben“. Ihre artgerechte Nahrung besteht nicht aus Essensresten, sondern sie sind Körnerfresser. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In unseren Innenstädten finden die Vögel nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie  hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Viele Stunden sind die Tiere täglich zu Fuß unterwegs, um etwas Nahrung zu finden. Dabei verfangen sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen und verschnüren sich dort, bis die Zehen abgestorben sind. Auch werden Tauben häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Zusätzlich verätzt im Winter das ausgebrachte Streusalz schon bei kleinsten Entzündungen die empfindlichen Füße wie Salzsäure. Meist kämpfen sich die Tiere durch ein viel zu kurzes Leben, das von Angst, Hunger und Schmerzen geprägt ist. Tauben überleben in unseren Städten unter diesen erbärmlichen Lebensbedingungen selten länger als zwei Jahre,  obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren hätten.
 
Die Vögel sind fürsorgliche Eltern und ihren Partnern gegenüber sehr treu – der Verlust des Gefährten oder ihrer Jungen bedeutet für die sensiblen Tiere großes Leid. Diese Treue und Sehnsucht nach ihrem Heimatschlag wird im „Brieftaubensport“ skrupellos ausgenutzt. Bei Wettbewerben müssen die Tiere häufig Strecken von mehreren hundert Kilometern zu ihrem Heimatschlag zurücklegen. Viele der Vögel sterben auf den anstrengenden Flügen an Dehydration, Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen. Die Tierrechtsorganisation PETA weist auf die Tierschutzwidrigkeit des Brieftaubensports hin und fordert ein Verbot der Taubenwettflüge in Deutschland.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Brieftaubensport
PETA.de/Whistleblower
PETA50plus.de/Stadttauben-brauchen-unsere-Hilfe
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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