Serie schwerer Kutschunfälle erreicht Berlin: PETA fordert nach tödlichem Kutschunglück in Pankow den Regierenden Bürgermeister Michael Müller auf, ein Verbot zu initiieren

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Berlin / Stuttgart, 12. August 2019 – Vierter schwerer Kutschunfall in einer Woche: Am Samstag ist bei einem Unfall mit einer Pferdekutsche in Berlin-Stadtrandsiedlung Malchow ein Kutschfahrer ums Leben gekommen. Der 68-Jährige war auf dem Nachtalbenweg unterwegs, als er von der Fahrbahn abkam und auf den Gehweg fuhr. Dabei prallte das Gefährt gegen einen Mast mit Verkehrszeichen und kam zum Stehen. Der Kutschfahrer stürzte zu Boden und blieb unter der Kutsche liegen. Er starb vor Ort. PETA appelliert angesichts dieses Vorfalls an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller, ein Verbot von Pferdekutschen in Berlin einzuleiten. Zwar gelten dort seit Mai verschärfte Tierschutzauflagen für Kutschen. Doch diese sind nicht ausreichend, um den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen zu begegnen. Seit vergangenem Dienstag wurden bei drei Kutschunfällen in Niedersachsen und Sachsen rund 38 Menschen teils schwer verletzt.
 
„Dieser Vorfall zeigt erneut, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
PETA veröffentlichte Anfang 2019 erneut eine Pferdekutschen-Unfallchronik und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: 2018 wurden bei insgesamt 33 Unfällen in Deutschland sechs Menschen getötet und mindestens 62 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben im vergangenen Jahr vier Pferde, vier weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierschutzorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind.  Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierschutzorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Kontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]
 
 

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